Schulanfang: Hilfe, mein Kind treibt mich in den Ruin

Ulrike Pany mit Tochter Lena - und einem Einkaufswagen mit Schreibwaren.
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WAIDHOFEN. Gestresste Eltern, um die Spongebob-Schultasche ringende Kinder und leergekaufte Schreibwarengeschäfte: Der Schulanfang wirft seine Schatten voraus. Und er belastet das Budget vieler Familien. Im Schnitt geben die Niederösterreicher 783 Euro pro Schulkind und Jahr aus, AHS-Oberstufenschüler kosten ihren Eltern gar über 1.200 Euro. Vier von fünf Haushalten fühlen sich dadurch stark belastet. Die Bezirksblätter packen die Schultasche und rechnen nach ...

70 Euro nur für Schreibwaren

Ulrike Pany und Tochter Lena sind unsere Testeinkäufer. Die Achtjährige besucht im September die dritte Klasse der Volksschule Groß Siegharts - und hat bereits einen dicht beschriebenen Einkaufszettel mit. Hefte, Umschläge, Klebstoff, Schreibunterlagen, Füllfeder - alles ist bis ins Detail aufgelistet. Gemeinsam machen wir uns auf zu einer örtlichen Schreibwarenkette. Nach einiger Verwirrung (was war noch einmal ein FX32-Heft?) ist der Einkaufswagen nach einer halben Stunde aber voll und Mama Ulli um 73 Euro und 61 Cent ärmer. "In der dritten Klasse ist es nicht mehr so schlimm, weil keine großen Ausgaben wie die Schultasche mehr nötig sind und man vieles aus den Vorjahren noch verwenden kann", erklärt Lenas Mutter.

Dennoch: Nicht eingerechnet sind da noch nicht weitere Kosten wie neue Turnschuhe, Bastelbeiträge, Kosten für Schulveranstaltungen und ähnliches. Etwa 180 Euro wird die Familie Pany noch im Schuljahr ausgeben, schätzt Ulrike. Ob der Schulstart zu teuer ist? "Für anderes wird auch viel Geld ausgegeben, da muss man nicht ausgerechnet bei den Schulkindern sparen", findet die Groß Sieghartserin.

AK-Studie: 783 Euro pro Schuljahr

Mit geschätzten 250 Euro sind Lena und ihre Mama noch sehr günstig unterwegs. In einer einjährigen Langzeitstudie hat die AK Niederösterreich errechnet, dass die Eltern in NÖ im Schnitt 783 Euro pro Schulkind und Jahr ausgeben, allfällige Kosten für Nachmittagsbetreuung oder Hort noch nicht mitgerechnet. In Summe geben die Eltern in Niederösterreich jährlich 139 Mio. Euro für den Schulbesuch ihrer Kinder aus. "84 Prozent der Haushalte fühlen sich durch die anfallenden Schulkosten belastet. Besonders Geringverdiener sind benachteiligt", so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser, der deutliche Reallohnsteigerungen fordert. 

Besonders die Kosten für mehrtägige Schulveranstaltungen fallen bei der finanziellen Belastung der Familien ins Gewicht: 234 Euro werden dafür im Schnitt pro Schuljahr von den Eltern pro Kind ausgegeben. An zweiter Stelle folgen Beiträge und Selbstbehalte mit 107 Euro, gefolgt von allgemeinen Schreibwaren und Materialien mit 100 Euro. 

Waldhäusl fordert Schulstarthilfe für alle

FPÖ-Obmann Gottfried Waldhäusl spricht in einer Stellungnahme von "enormen Kosten, die fast nicht bewältigbar sind". Die Zahlen der Arbeiterkammer hält Waldhäusl für noch sehr niedrig geschätzt. "Schülerbeihilfen gibt es nurmehr für Bezieher der Mindestsicherung. Zuwandererkinder haben Anspruch darauf, Einheimische nicht. Wir fordern einen Zuschuss für alle", so Waldhäusl.

Zur Sache

Im September wird jeweils ein Schulstartgeld von 100 Euro für jedes Kind zwischen 6 und 15 Jahren ausgezahlt. Die Anweisung des Schulstartgeldes erfolgt gemeinsam mit der Auszahlung der Familienbeihilfe für September. Es ist daher kein gesonderter Antrag nötig. In NÖ gibt es darüber hinaus Schülerbeihilfen bei sozialer Bedürftigkeit.

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