Spritspar-Challenge: Die besten Tipps zum Sparen

Stefan Liebhart und Peter Zellinger testen: Wie viel Sprit lässt sich mit vorausschauender Fahrweise sparen?
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BEZIRK. Spritsparen ist angesagt! Wie viel Treibstoff lässt sich mit vorausschauender Fahrweise einsparen? Ist die Ersparnis den Aufwand überhaupt wert? Wir haben den Test gemacht - und waren selbst von den deutlichen Unterschieden überrascht.

Aber zuerst zum Versuchsaufbau: Zwei Teams fahren mit ein und demselben Auto jeweils 150 Kilometer durch den Bezirk (und ein bisschen darüber hinaus). Der Unterschied: ein Testfahrer fährt rein aufs Spritsparen fokussiert, anhand der Tipps, die der ÖAMTC ausgearbeitet hat. Diese Tipps haben wir vor unserer zweiten Testperson streng geheim gehalten. Sprich: Tester Nummer 2 fährt wie immer.

Kurz zum Testauto: Unser treuer Redaktions-Chevy kommt zum Einsatz. Das ideale Auto, denn mit rund 8 Litern Durchschnittsverbrauch ist definitiv noch jede Menge Sparpotential vorhanden. Kurz: Der Chevrolet Cruze Kombi ist eine wahre Spirtschleuder, wäre doch gelacht, wenn wir da nicht ein paar Liter Benzin einsparen könnten.

Wir machen uns also auf zum "Roadtrip": Von Waidhofen nach Vitis über Heidenreichstein und Kautzen nach Dobersberg, Slavonice, Raabs, Groß Siegharts, Ludweis, Brunn, Windigsteig und wieder zurück nach Waidhofen. Insgesamt knapp 150 Kilometer. Danach wird verglichen und das Spar-Potential errechnet.

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Gleiten und Rollen

Wir machen uns auf den Weg und merken schnell: Spritsparend zu fahren ist harte Arbeit. Unser Tester gehört üblicherweise eher zur Bleifuß-Fraktion und den schweren Chevy auf Touren zu bringen ist mit einer schonenden Fahrweise gar nicht so leicht. Wir schalten also früh hoch und spät runter, versuchen im vierten oder gar fünften Gang durch die Ortsgebiete zu kommen und versuchen so viel wie möglich zu Rollen und möglichst wenig zu bremsen. (Siehe Tipps unten)

Spätestens in Vitis kommen wir uns aber schon wie ein Verkehrshindernis vor, denn gerade bergauf geht unserem Chevrolet in höheren Gängen schnell die Puste aus. Während die Fahrer hinter uns also langsam ein wenig ungeduldig werden, haben wir aber ganz andere Probleme: wie schmelzen. Die Klimaanlage haben wir zum Spritsparen natürlich abgedreht. Das schwarze Auto mit dem schwarzen Interieur heizt sich gewaltig auf. Aber spätestens zwischen Heidenreichstein und Kautzen gewöhnen wir uns an die neue Fahrweise und nehmen die zahlreichen Kurven rollend und möglichst ohne Einsatz der Bremse - was beim beifahrende Kollegen leicht Panikattacken auslöst. Nach einem verdienten Mittagessen in Slavonice machen wir uns auf die zweite Etappe und es fällt uns auch immer leichter uns an die Tipps zu halten. Zum Schluss müssen wir uns gar nicht mehr groß darauf konzentrieren.

Unser zweiter Tester fährt die Strecke im Anschluss noch einmal - ohne die Spritspartipps. Auch dieser Kandidat ist eher in der Rennfahrerecke zuhause und tritt dem Chevy auch mal gerne in die Eingeweide, frei nach dem Motto: "Das macht nix, der ist das gewöhnt".

Zeit zum Vergleich, bei dem wir die Daten des Bordcomputers und an der Zapfsäule heranziehen. Unser Team "Rennfahrer" hat das erwartbare Ergebnis abgeliefert: Zwischenzeitlich ging der Verbrauch auf rund neun Liter hoch, hat sich aber am Ende bei 7,9 Litern eingependelt. Ein sehr hoher Wert, aber das sind wir vom Chevy gewöhnt.

Dann die Überraschung: Team "Spritsparen" konnte den Verbrauch mit 7,1 Litern deutlich senken. Bei den aktuellen Benzinpreisen entspricht das einer Ersparnis von immerhin 96 Cent auf 100 Kilometer. Bei einer Jahreskilometerleistung von 15.000 Kilometern sind das 
immerhin 144 Euro Einsparpotential. Diese Daten entstammen dem Bordcomputer, an der Zapfsäule zeigt sich das der wahre Verbrauch bei beiden Teams um ca. 0,2 Liter höher ist - am Ergebnis ändert das aber nichts.

Unser Fazit

Das Fazit unseres Spritspar-Teams: die Umstellung ist anstrengend, vor allem, wenn man vorher gerne das Gaspedal durchgetreten hat. Aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich an die Fahrweise und mit ein wenig Rücksicht auf die anderen Autofahrer ist man auch kein Verkehrshindernis mehr. Einzig die Klimaanlage würden wir trotzdem aufdrehen - im Chevy war es schon teilweise unerträglich heiß, vor allem, weil wir aufgrund des Luftwiderstandes (das steigert den Verbrauch!) auch alle Fenster geschlossen hatten. Wahrscheinlich lässt sich der Verbrauch sogar noch weiter senken, wenn uns die Tipps in Fleisch und Blut übergegangen sind. 150 Kilometer reichen eben nicht, um sich einen völlig anderen Fahrstil anzugewöhnen.

Die Spritspar-Tipps

• Nach dem Start sofort losfahren
• Im kalten Zustand braucht jeder Motor mehr Kraftstoff. Den Motor daher schonend auf Betriebstemperatur warm fahren.
• Vorausschauend und möglichst konstant fahren
• Wer genügend Abstand zum Vordermann hält, ist sicherer unterwegs und kann Geschwindigkeitsunterschiede eleganter ausgleichen. Rollphasen können besser genutzt sowie der Verschleiß der Bremsen minimiert werden. Häufiges Bremsen vermeiden - mehr rollen.
• Beschleunigungsphasen nur so lang wie erforderlich
• Man sollte den Mut haben, Gas zu geben. Ein Fahrzeug zu beschleunigen kostet mehr Kraftstoff. Daher sollte man so rasch wie möglich auf die gewünschte Reisegeschwindigkeit kommen. Bei konstanter Fahrt verbraucht das Fahrzeug weniger Sprit.
• Vermeiden Sie unnötige Schaltvorgänge, Gänge, wenn möglich, überspringen
• Das Motto lautet: "Früh hoch, spät runter schalten". Das Fahrzeug hat für jeden Betriebszustand, beladen oder unbeladen, mit und ohne Anhänger, bergauf und bergab, den passenden Gang. Beim Beschleunigen ist der Gang zu wählen, der den Drehmomentbereich des Fahrzeuges am Besten ausnutzt. Diesen Bereich erfährt man aus der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges bzw. vom Fahrzeughersteller.
• Im höchstmöglichen Gang fahren
• Unnötig hohe Drehzahlen vermeiden, denn diese kosten Sprit und erhöhen den Verschleiß. Man sollte mit möglichst niedriger Drehzahl fahren. Bei sehr vielen Fahrzeugen ist im Ortsgebiet der höchste Gang möglich! Das senkt den Verbrauch und mindert die Lärmbelastung.
• Rollphasen nutzen
• Wenn das Fahrzeug im Schubbetrieb rollt, benötigt es keinen Kraftstoff. Durch konsequentes Ausnutzen von Rollphasen spart man am meisten Sprit und schont die Bremsen des Fahrzeuges.
• Umso höher der Gang, desto länger die Rollphase, umso niedriger der Gang, desto größer die Motorbremswirkung.
• Auf Freilandstraßen kann man bis zu 500 m vor dem Ortsgebiet bereits den Fuß vom Gas geben, um die im Ortsgebiet erlaubte Höchstgeschwindigkeit ohne unnötiges Bremsen zu erreichen. Durch vorausschauende Fahrweise kann man Rollphasen auch im Ortsgebiet, zum Beispiel vor roten Ampeln, optimal nutzen. Dabei sollte man weder zum Verkehrshindernis werden noch die Flüssigkeit des Verkehrs durch zu langes und langsames Rollen behindern.
• Im Stand Motor abschalten
• Bei Stillständen den Motor ausschalten. Bei kurzen Wartezeiten ist zu bedenken, dass jeder Startvorgang Verschleiß an Motor, Starter und Batterie hervorruft. Wenn man nach vielen Startvorgängen eine neue Batterie kaufen muss, wird dieser Kauf mehr Kosten verursachen, als man sich möglicherweise erspart hat. Wenn man z. B. am Bahnübergang länger im Auto warten muss, sollte man den Motor abstellen. Ein Laufen am Stand verbraucht sinnlos Kraftstoff und belastet die Umwelt. Bevor man längere Zeit im Stau steht, kann man auch andere Fahrzeiten oder Strecken einplanen oder die nächste Raststation anfahren und den Stau abwarten.

Fahrzeug-Extras zum Spritsparen einsetzen
• Klimaanlagen, Sitzheizungen und Standheizungen sollte man einschalten, wenn es das Wohlbefinden während der Fahrt verlangt. Man sollte die Geräte ausschalten, wenn man diese Einrichtungen nicht benötigt. Diese Einrichtungen sind Sicherheitsfaktoren, denn wenn es einem Lenker gut geht, ist er konzentrierter und somit sicherer unterwegs.
• Tempomat sinnvoll einsetzen: Wenn ein Fahrzeug einen Tempomat hat, sollte dieser zum gleichmäßigen Fahren genutzt werden. Der Tempomat hat die Aufgabe, die Geschwindigkeit konstant zu halten. Vorsicht jedoch auf Bergetappen oder hügeligen Straßen, hier kostet der Tempomat unnötig Kraftstoff. Verwenden sollte man diese Einrichtung zum Beispiel auf der Autobahn oder ebenen Straßen.

Reifendruck - der Erfolgsfaktor
• Den Reifendruck sollte man öfters kontrollieren. Zu geringer Druck lässt den Reifen schneller verschleißen und treibt den Spritverbrauch in die Höhe. Besonders bei beladenen Fahrzeugen, zum Beispiel vor der Urlaubsfahrt, sollte man den Reifendruck gemäß den Herstellerangaben anpassen. Wird der Reifendruck des Herstellers eingehalten, werden Rollphasen besser genutzt und Kraftstoff gespart!
• Keine unnötigen Lasten spazieren führen: Sprit spart, wer ab und zu das Auto entrümpelt und zum Beispiel die Schneeketten im Sommer und sonstiges unnötiges Gewicht aus dem Kofferraum entfernt. Bei der Bereifung ist zu bedenken, dass unnötig breite Reifen Gewicht und Rollwiderstand und damit den Verbrauch erhöhen.

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