Waldhäusl: Im Zweifel für Waidhofen
Der designierte Landesrat Gottfried Waldhäusl im Interview über seinen neuen Job, was er für das Waldviertel erreichen will und warum er trotzdem lieber Bürgermeister von Waidhofen wäre.
WAIDHOFEN. Es war ein Hin- und Her: Wird Gottfried Waldhäusl am Ende doch Landesrat? Seit Donnerstag - und dem Rücktritt von Udo Landbauer - ist fix: Ja. Die Bezirksblätter baten den jetzt mächtigsten FPÖ-Politiker im Land zum Interview.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Landesrat, der Medientrubel in den vergangen Tage war gewaltig. Wie gehen Sie mit der österreichweiten Aufmerksamkeit um?
GOTTFRIED WALDHÄUSL: "Es ist eine interessante Herausforderung. Wenn man so ein Amt annehmen möchte, dann verändert sich auch das Zeitmanagement. Momentan ist es ein wenig "goa schlimm", würden wir im Waldviertel sagen, aber irgendwann werd ich wieder in eine geplante, konstruktive Phase kommen."
Was wäre Ihr Ressortwunsch?
"Jedes Ressort, wo ich den Landsleuten helfen kann, wo man etwas verändern kann. Es gibt natürlich Ressorts wo ich viel für den ländlichen Raum unternehmen kann. Wo man vielleicht auch parallel mit einigen von der FPÖ geführten Ministerien zusammenarbeiten kann.
Was werden die Waldviertler vom Landesrat Gottfried Waldhäusl merken?
"Mein Projekt der Waldviertelautobahn ist jetzt natürlich besser gestellt. Der Kontakt zum Minister wird ein noch besserer sein. Es geht aber auch Glasfaser- und Breitbandausbau. Es geht jetzt darum, dass vom Bund die Milliarden kommen, auch nach Niederösterreich. Hier ist ein Ausbau nötig. Aber auch im Gesundheitsbereich wäre sehr viel möglich."
Sie haben immer wieder betont, dass Ihnen die Kommunalpolitik am liebsten ist. Wird sich in Waidhofen etwas verändern?
"Das Zeitmanagement muss wieder in ordentlichen Bahnen laufen. Es wird aber fixe Tage geben, wo die Bürger zu mir ins Rathaus zur Sprechstunde kommen können. Das finde ich wichtig und das bin ich auch den Waidhofnern schuldig."
Kandidieren Sie 2020 für den Gemeinderat?
"Ich kann jetzt schon versprechen, dass ich antreten werde. Das ist auch erlaubt als Landesrat bei einer Gemeinderatswahl anzutreten - und dann wird die Wahl entscheiden was passiert. Für mich war immer wichtig, dass in Waidhofen etwas passiert. Ich werde diese zwei Jahre nützen, dass wir sehr vieles für Waidhofen bewegen. Ich werde mein Gewicht in der Landesregierung einsetzen müssen, damit viel Geld nach Waidhofen kommt, damit viel umgesetzt werden kann. Ich werde mich auch dafür einsetzen, dass es in Waidhofen eine andere politische Führung geben wird."
Das heißt, Sie wollen Bürgermeister werden?
"So ist es. Das ist noch immer mein Ziel."
Wenn Sie Bürgermeister werden, müssten Sie aber als Landesrat zurücktreten...
"Selbstverständlich, das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Ich müsste mich dann entscheiden ob ich Landesrat bleibe, oder ob mir Waidhofen wichtiger ist. Und ich weiß schon jetzt: diese Entscheidung wird mir nicht sehr schwer fallen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.