Das Ybbstal wird per Taxi-App mobil
Anruf-Sammel-Taxis und bedarfsorientierte Mobilität sollen künftig Lücken im öffentlichen Verkehr decken.
YBBSTAL. "In Hollenstein brauchen wir vor allem eine mobile Verbindung der Gemeinden untereinander und innerhalb des Ortes", erklärt Hollensteins Orts-chefin Manuela Zebenholzer. "Etwa wenn jemand, der selbst nicht mehr Auto fährt, Erledigungen hat. Oder am Wochenende der Arzt in der Nachbargemeinde Bereitschaft hat", fügt sie hinzu.
Flexibler Verkehr
Wie der öffentliche Verkehr flexibler und bedarfsgerechter gestaltet werden kann, das untersuchen aktuell 14 Gemeinden im Rahmen des LEADER-Projekts „Bedarfsorientierte Mobilität Ybbstal-Ötscher“. Gemeinsam mit den Experten von ISTMobil werden neue Ansätze erarbeitet. Inhaltlich koordiniert Mobilitätsmanagerin Karin Schildberger von der NÖ.Regional.GmbH das Vorhaben.
Mehr Vernetzung
Konkret könnten künftig Anruf-Sammel-Taxis gebündelt im Ybbstal unterwegs sein, die von regionalen Busunternehmen betrieben und über eine einheitliche Nummer oder eine App buchbar sind. Auch Waidhofner Franz Sommer ist mit Manuela Zebenholzer im Team dabei: "Waidhofen hat ein gutes Verkehrsnetz in der Stadt. Aber die Ortsteile brauchen mehr Vernetzung. Wir loten aus, wo es Haltestellen braucht und wo untersützende Mobilität notwendig ist", erklärt er.
"Damit soll die Lebensqualität der Menschen erhöht werden", fügt Sommer hinzu. "Mit einem zusätzlichen Angebot wollen wir, dass die Menschen von zu Hause in den Ort kommen, wenn jemand nicht mehr selbst fährt", so der Opponitzer Ortschef Johann Lueger. "Aber auch rund um den Radweg ist das sicher interessant", fügt er hinzu.
Von zu Hause in der Ort
„In anderen Regionen, wie im Bezirk Korneuburg, gibt es bereits bedarfsorientierte Mobilitätsangebote, die von den Bürgern sehr gut angenommen werden. Im Ybbstal und im Ötschergebiet brauchen wir solche flexiblen Lösungen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung, aber auch der Gäste erfüllen zu können“, betonen die beiden LEADER-Obleute Andreas Hanger und Anton Gonaus.
In einem Startworkshop erarbeiteten die Gemeinden die wichtigsten Bedarfe. "Am Ende des Prozesses soll entschieden werden, ob und wie die Mobilitätslösungen konkret umgesetzt werden können“, so Hanger und Gonaus.
Zur Sache
Das Kooperationsprojekt "Bedarfs-orientierte Mobilität Ybbstal-Ötscher“ der beiden LEADER-Regionen Eisenstraße Niederösterreich und Mostviertel-Mitte wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Niederösterreich kofinanziert. Die beteiligten Gemeinden sind: Waidhofen, Ybbsitz, Opponitz, Hollenstein, St. Georgen/Reith, Göstling, Lunz, Gaming, St. Anton an der Jeßnitz und Scheibbs, Annaberg, Puchenstuben, Mitterbach und Mariazell.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.