Neue Birnensorte in Kollmitzberg gefunden

Foto: Moststrasse

BEZIRK. Bisher unbekannte Birnen- und Apfelsorten entdeckt: Wie die Moststraße informiert, wurden bei den gemeinsam mit dem Obstbauverband organisierten Bestimmungstagen über 1.000 Birnen- und Apfelproben abgegeben. Erste Ergebnisse zeigen eine unglaubliche Vielfalt. So wurden bereits 188 unterschiedliche Apfel- und Birnensorten beschrieben. Darunter befinden sich zahlreiche Raritäten und auch einige noch völlig unbekannte Sorten.

Sorten erhalten

Die Bestimmungen finden im Zuge des LEADER Projektes „Sortenvielfalt im Mostviertel“ statt. Michaela Hinterholzer, Obfrau des Projektträgers Moststraße, erklärt die Zielsetzung: „Zahlreiche alte Birnen- und Apfelsorten drohen zu verschwinden, bei einigen wissen wir nicht, ob es sie überhaupt noch gibt. Unsere Absicht ist es, die Sortenvielfalt in unserer Region zu dokumentieren und für die kommenden Generationen zu erhalten.“
Das Vorhaben stößt auf breite Unterstützung aus der Region. „Die überwältigende Teilnahme an unseren Bestimmungstagen zeigt, dass es in der Bevölkerung eine riesige Wertschätzung für unsere Streuobstwiesen gibt. Dafür möchte ich mich bedanken. Die Moststraße wird sich weiter mit vollem Einsatz für den Erhalt dieser wertvollen Ressourcen einsetzen“ so Hinterholzer.

Ökologische Vielfalt

Projektinitiator Leopold Reikersdorfer vom Obstbauverband Mostviertel verweist auf die Produzentensicht: „Verschiedene Birnen- und Apfelsorten weisen unterschiedliche Fruchtcharaktere auf und bringen unterschiedliche Eigenschaften mit sich. Nicht nur die immer bedeutenderen sortenreinen Obstweine, die gesamte zukünftige Produktpallette hängt von der Sortenkenntnis und Sortenvielfalt ab.“
Eine zentrale Rolle spielt im Projekt auch die ökologische Vielfalt. Außerdem prägt die Sortenvielfalt das typische Landschaftsbild des Mostviertels. Durch die verschiedenen Baumhöhen, Baumformen, Blüh- und Reifezeiten erhält die mostviertler Kulturlandschaft ihre einzigartige Schönheit, ergänzt Hinterholzer.

Erstbeschreibungen und echte Raritäten

Durchgeführt werden die Bestimmungen von den beiden Pomologinnen Dr. DI Martina Schmidthaler und DI Gerlinde Handlechner. Nicht nur für die beiden Expertinnen ist es besonders spannend, wenn bisher völlig unbekannte Sorten auftauchen. „Falls wir keine Übereinstimmungen in der Literatur finden, beschreiben wir die Sorte neu und vergeben dafür einen Namen. Meist den regional verwendeten, den der Überbringer nennt“ erklärt Handlechner.
Erstbeschrieben wurden bisher etwa die Graukerlbirne, eine früh reifende Dörrbirne aus Kollmitzberg und Ardagger Stift. Die Simmentaler Mostbirne, eine sehr große, spät reifende Mostbirne aus dem Pielachtal oder der Annaberger Maschanzker, ein kleiner sehr süßer Apfel zum Schnapsbrennen.
Nicht minder Interessant und erfreulich ist es, wenn bereits verloren geglaubte Sorten wieder auftauchen. Gerade in höheren Lagen in der Gegend um Gresten und Reinsberg sind viele alte Obstbäume und Sorten erhalten geblieben. Oftmals treten diese nur sehr kleinräumig auf. Im Raum Haag und in Reinsberg wurde etwa die „Schleichers Mostbirne“ wieder entdeckt. Auch die „Lange Wasserbirne“ ist eine solche Rarität, die bereits 1929 von Löschnig beschrieben wurde.

Sortenbuch und Ausstellung im MostBirnHaus

Diese Jahr gibt es noch einen Bestimmungstermin. Am 22. und 23. November können bei den zehn Abgabestellen wieder Birnen- und Apfelsorten zur kostenlosen Bestimmung gebracht werden. Nächstes Jahr werden weitere Bestimmungen durchgeführt, bevor 2019 die Ergebnisse präsentiert werden. Unter anderem in Form eines Sortenbuches und einer Sortenausstellung im MostBirnHaus. Laufende Informationen zum Projekt gibt es auf der Informationsplattform der Moststraße unter www.gockl.at/sortenvielfalt.

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