Waidhofens HTLer heilen Knochenbrüche
Heinrich, Stefan und Lukas von der Höheren Technischen Lehranstalt biegen Marknägel und Implantatplatten.
WAIDHOFEN. "Wir wollten unbedingt etwas im Gesundheitsbereich machen", waren sich Stefan Kunert, Heinrich Ecker und Lukas Stiftner von der Höheren Technischen Lehranstalt Waidhofen sicher. Aktuell entwickelt dieses Diplomarbeitsteam eine Vorrichtung zum Biegen von Metallplatten.
Waidhofner Klinikum
"Im Zuge der Suche nach dem Thema für die Diplomarbeit kamen wir auf das Landesklinikum Waidhofen. Im Gespräch mit dem Klinikum-Team hat sich ergeben, dass es beim Anpassen von Implantatplatten bei Operationen großen Kraftaufwand braucht", erklärt HTLer Heinrich Ecker. Bei der Osteosynthese, dem Einrichten und Fixieren von Knochenbrüchen mittels Metallimplantaten wie Marknägel oder Osteosyntheseplatten, muss der Chirurg Anpassungen bei der Form der Platten und deren Lagefixierung während der Operation vornehmen.
Die derzeit am Markt befindlichen Umformwerkzeuge erfordern einen großen Kraftaufwand und ergeben zum Teil unzureichende Ergebnisse.
Wissen aus der Medizin
Ziel der drei angehenden Wirtschaftsingenieure ist es, eine chirurgische Schränkanlage zu entwickeln, mit deren Hilfe eine einfache und sichere Verformung der Metallimplantate gewährleistet ist. Die Diplomarbeit stützt sich auf mechanische Berechnungen kombiniert mit Wissen um Werkstoffe und Fertigungstechnik. "Aber wir lernen dabei automatisch auch einiges aus der Medizin. Etwa, dass am Oberarm zwei wichtige Nerven verlaufen, die wichtige Bewegungen steuern und keinesfalls verletzt werden dürfen", so Heinrich Ecker.
,Ausgezeichnete‘ Ingenieure
Patrick Arrer und Peter Schöllhammer optimieren in einer zweiten Diplomarbeit aus dem Gesundheitsbereich für das Unternehmen Molecular Devices GmbH einen bestehenden Gasmischer.
Um das Wachstum von Zellkulturen im menschlichen Körper untersuchen zu können, muss man die Bedingungen im Körper als Gasumgebung simulieren. Dazu werden Kohlendioxid, Sauerstoff und Stickstoff in einem klar definierten Verhältnis mit einer Genauigkeit von 0,2 Prozent in einem konstanten Volumenstrom gemischt.
Seit Jahren beschäftigen sich die Wirtschaftsingenieure im Zuge ihrer Diplomarbeiten intensiv und erfolgreich mit Gesundheitsthemen. 2015 erhielt eine Diplomarbeit der Wirtschaftsingenieure den Mostviertler Innovationspreis für die Entwicklung einer Gaumenschraube zum Einsetzen von Distraktoren, 2017 wurde die Diplomarbeit „Mitwachsende Armprothese“ als Jugend Innovativ Bundessieger ausgezeichnet.
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