Marco Wagner: „Alles wird immer verrückter und wilder“

Spontanaktion von Marco Wagner: Vor unserem WOCHE-Büro machte er es sich gemütlich und las die Zeitung.
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Er hat das geschafft, wovon viele nur träumen können: das Hobby zum Beruf machen. Mit seinen witzigen Videos, Bildern und Kommentaren – vieles aus dem Leben gegriffen – erreicht er rund 760.000 Abonnenten und unterhält eine ganze Community. Marco Wagner erzählt von seinem Familienleben, der virtuellen Welt und wie er die Erfolgsleiter nach oben klettert.

WOCHE: Marco, wie lange bist du nun schon auf Facebook aktiv mit deiner Seite?
Marco Wagner: „Zwei bis drei Jahre so richtig. Eigentlich schon länger, dass ich mit Kumpels einfach witzige Sachen reingestellt habe, um viele Likes darauf zu bekommen.“

Hättest du dir jemals gedacht, so erfolgreich werden zu können?
„Spinnst? – Niemals! Wenn du mich vor zwei Jahren gefragt hättest, hätte ich gefragt, ob du verrückt bist. Es gefällt nicht allen das, was ich mache, aber solange es mehr Leuten gefällt, mache ich weiter. Mittlerweile ist es schon so, dass viele mich nachmachen probieren, aber die geben‘s gleich wieder auf. Ich weiß es nicht, ob ich wirklich den Leuten symphatisch bin, ‚i woas jo selbst net‘, ich mache einfach das, was ich mir denk, und habe Spaß dabei.“

Fallen dir die Dinge selbst alle ein oder hast du jemanden, der dich auf Ideen bringt?
„Vieles, was ich mache, ist aus dem Leben gegriffen – das meiste dabei kommt von mir selbst, doch mittlerweile bekomme ich auch von anderen Leuten Ideen geschickt. Es ist schon lässig, wenn man dabei sein Hobby zum Beruf machen kann.“

Bei all dem Erfolg lassen sicher Neider nicht auf sich warten, oder? Wie gehst du mit den Schattenseiten des Erfolgs um?
„Wenn mich wer beschimpft, wird er blockiert. Am Anfang habe ich mich reingesteigert, Beleidigungen persönlich genommen, mich geärgert. Mittlerweile weiß ich, dass es Leute gibt, von denen ich mich fernhalte. Das haben mir meine Leute geraten, dass ich keine Energie für solche verschwenden soll. Es ist arg, dass so viel Neid nur wegen meiner Bekanntheit entsteht. Ich meine, ich bin ja kein Millionär! Doch auf der anderen Seite sage ich: Wenn du Neider hast, dann hast du es richtig gemacht!“

Auf deinem Weg zum Erfolg begegnest du sicher auch Nein-Sagern. Wie hast du es trotz all dem geschafft, auf Kurs zu bleiben?

„Sogar eigene ‚Hawara‘ haben gesagt, ob ich mich nicht schäme usw. Ich hatte und habe einfach Spaß an der Sache und weitergemacht. Es ist komisch. Die meisten sagen jetzt: Boah, Marco! Was du alles geschafft hast, Respekt! Ich habe es einfach durchgezogen, an mich geglaubt und jetzt sitze ich bei dir hier bei der Zeitung.“

Gibt es in deinem Leben ein Erfolgsrezept? Was ist wichtig, um erfolgreich sein zu können?
„Das Wichtigste ist, dass man über sich selbst lachen kann. Ich verarsche mich ja auch selbst. Einer, der nur austeilt, aber nicht einstecken kann, den mögen die Leute nicht. Was auch wichtig ist, dass man ehrlich ist, wie gesagt über sich lachen kann. Ich sage das, was ich mir denke, und irgendwie schätzen das die Leute. Wahrscheinlich auch, weil ich halt ‚a so a geile Sau bin‘ (lacht). Ich bin einfach ein normaler Mensch, kein Star, den du nicht erreichen würdest. Ich glaube, dass das die Leute einfach schätzen.“

Von Arbeit bis Familie: Wie bringst du alles unter einen Hut? Kannst du überhaupt noch abschalten?
„Es gab Zeiten, da habe ich zwei oder drei Tage lang nichts gepos-tet. Aber dann geht es mir wieder ab. Es zwingt mich keiner, ich habe keine Verpflichtungen und es ist mir wichtig, dass ich eben frei bin. Ich habe meine Freiheiten – ich würde mich nie verkaufen oder das machen, was andere sagen. Solange ich das machen kann, was mir Spaß macht, ist alles ok.“

Und deiner Freundin gefallen deine Videos, Bilder und Aktionen auch, die du machst?
„Ihr ‚taugt‘ das, sie ist gern dabei und schämt sich nicht dafür und wir haben eine wilde Gaudi. Es ist nicht zwanghaft, sondern spaßhalber. Sobald du etwas erzwingst, funktioniert es nicht.“

Im öffentlichen Leben kennen dich bereits sehr viele Leute. Ist es anstrengend, bei Veranstaltungen, im Restaurant oder in der Kneipe angesprochen zu werden?
„Ich mag die Leute, denn die haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ein ‚Ziacha‘ mit den Burschen zum Beispiel ist schon ein geiles Gefühl. Aber auf der anderen Seite, wenn du mit deiner Freundin und unserem Kind essen gehst ins Gasthaus und du musst dreimal aufstehen, weil jemand ein Foto mit dir machen will, das wird ‚zach‘. Dann wollen auch manche mit dir eine Stunde lang reden usw. Ich will nicht arrogant rüberkommen und ich mag die Leute, aber beim zwanzigsten Mal ist es einfach zu viel.“

Also prägende Erlebnisse, die du durch deine Bekanntheit mitbekommst. Was war dein prägendstes Erlebnis?

„Unvergesslich war sicher, wie ich mit dem Christian Fuchs gegaberlt hab und dann waren wir noch zusammen fort, das war saugeil. Aber natürlich auch Momente, wenn du dich schämst. Wenn du zum Beispiel mitten am Kreisverkehr auf einem ‚Scheißhaus‘ sitzt, Hose runtergezogen und die Autofahrer schauen dich schräg an. Da denkst du dir dann schon: Was machst du da gerade, aber rückblickend bleiben die Momente in Erinnerung.“

Shows, Bühnenprogramm usw. wären nicht deine Welt?
„Davon habe ich nie etwas gehalten, dass du dich zwei Stunden auf Abruf hinstellst und witzig bist. Ich muss es selbst wollen, auf Knopfdruck witzig zu sein, das bin nicht ich! Ich bleibe lieber meiner Linie treu!“

Du erreichst sehr viele Leute auf Facebook. Du bist sicher für viele Unternehmer ein Testimonial oder?
„Tagtäglich kontaktieren uns Firmen und ich habe einen hohen Werbewert. Ich sage immer: Geld stinkt nicht, aber für mich ist es das Wichtigste, dass ich es mit Werbung nicht übertreibe. Die Leute wollen nicht nur Werbung sehen.“

Welche Hobbys hast du?
„Kicken beim AC Mittwoch als Stürmer, der die Tore macht. Pokern, mit meinem Buam und der Freundin etwas unternehmen. Es ist schön mitanzuschauen, wie er aufwächst. Nachdem er schlafen geht, um 18 oder 19 Uhr, drehen wir meistens unsere Videos.“

Für Antenne Steiermark machst du künftig einzelne Geschichten, stimmt das?

„Ja, aktuelle Themen greife ich auf. Videos drehen, Interviews führen und coole Sachen machen wie etwa Cash Marco (abgeleitet von Cashcar), dass ich mich irgendwo verstecke in der Steiermark und die Radiohörer müssen mich finden.“

Welche Projekte stehen bei dir in nächster Zeit an?

„Mit unserer App zum Beispiel ist es möglich, dass ich erster österreichischer App-Star werde. Am ersten Tag war die Tagesdownload-Zahl höher als bei Whatsapp. Aber ansonsten ist auch noch viel geplant: Marco at work z.B., wo ich einen Tag lang mit der Müllabfuhr oder so mitfahren darf, verschiedene Challenges, rappen mit Kay One oder so. Ich kann also als normaler ‚Bauernbua‘ die Stars herausfordern und die können schwer Nein sagen, da ich mit meinen Fans ordentlich Druck mache, 24 Stunden Gokard-Rennen vielleicht. Das Fernsehen kommt auch immer mehr ins Spiel. In Planung ist mein Internet-TV-Sender, also echt coole Sachen stehen an!"

Wordrap

Lieblingsessen: Ripperl
Ziele: Ich selbst zu bleiben
Facebook: Hobby, Erfolg
Drei Dinge auf Insel: Frau, Kind und Maschine, mit der ich mir alles andere wünschen kann.
Erfolg: Dein eigenes Ding durchzuziehen, egal was andere sagen!

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Ein schnelles Selfie mit Facebook-Star Marco Wagner und Journalist Kevin Lagler war Pflicht.
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