Barmherzige Brüder eröffnen neue Wohn- und Tagesbetreuungseinrichtung in Gleisdorf
Das Sr. Restituta Kafka Haus, eine neue Wohn- und Tagesbetreuungseinrichtung der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder – Steiermark, wurde in Gleisdorf feierlich eröffnet.
Gemeinsam mit den Bewohnern, Klienten, deren Angehörigen und zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft sowie dem Orden der Barmherzigen Brüder wurde die Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben. Pfarrer Gerhard Hörting segnete die Räumlichkeiten des Wohnhauses Julian und der Tageswerkstätte Laurentius, wo Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen in Zukunft selbstbestimmt mit ganzheitlicher sowie ressourcenorientierter Begleitung leben und arbeiten werden.
14 Wohn- und 24 Beschäftigungsplätze
Der Standort in Gleisdorf ist seit 1999 im Besitz der Barmherzigen Brüder und wurde bisher als reine Tageswerkstätte für Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen geführt. Teils revitalisiert und neu erbaut, wurde nun auch Wohnraum für viele Bewohner geschaffen, die zuvor in der Lebenswelt Kainbach ihr Zuhause hatten.
Die neu eröffnete Einrichtung der Barmherzigen Brüder in Gleisdorf ist behindertengerecht ausgestattet und besteht aus dem Wohnhaus Julian mit 14 Wohnplätzen (Einzel- und Doppelzimmer) sowie der Tageswerkstätte Laurentius mit 24 Beschäftigungsplätzen. Ein multiprofessionelles Team nimmt sich gezielt der Bedürfnisse und Anliegen der dort lebenden Bewohner sowie der in der Tageswerkstätte beschäftigten Klienten an.
Neben den neu gestalteten Räumlichkeiten lädt ein großzügig gestalteter Außenbereich mit Terrassen, Gemüsegarten, Hochbeeten, vielen Sitzgelegenheiten und altem Baumbestand in parkähnlicher Struktur zum Wohlfühlen ein.
Selbstbestimmung und Selbstständigkeit
„Wir arbeiten nach dem personenzentrierten Ansatz. Das heißt, dass die bei uns lebenden und arbeitenden Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen individuell nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefördert, aber auch liebevoll gefordert werden“, erklärt Manuela Maierhofer, Diplom-Sozialbetreuerin und Leiterin des Sr. Restituta Kafka Hauses. Dazu gehört auch die Einbindung in die alltägliche Versorgung: Das Essen gemeinsam kochen, die Wäsche selbst waschen und vieles mehr. Maierhofer: „Selbstbestimmung und größtmögliche Selbstständigkeit haben bei uns einen hohen Stellenwert.“
Die sehr gute Infrastruktur in Gleisdorf bietet darüber hinaus die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, vom notwendigen Arzttermin bis hin zur Freizeitgestaltung.
Tageswerkstätte: Jeder Mensch braucht eine Aufgabe
Das Beschäftigungsangebot beinhaltet individuelle und stark zielgruppenspezifische Kleingruppenförderung. So gibt es derzeit eine Küchengruppe (Selbstversorger), eine Kreativgruppe, eine Industriegruppe (Auftragsarbeiten extern), eine Hauswirtschaftsgruppe, eine Sportgruppe und eine Individualgruppe, für die sich die Klienten entscheiden können. Eine Musikgruppe, für alle musisch Interessierten, befindet sich gerade im Aufbau.
Auf Basis des Normalisierungsprinzips soll auch hier die Selbstständigkeit der Klienten gefördert und Unterstützung nur dort gegeben werden, wo sie notwendig ist.
Als Teil einer Gruppe Aufgaben zu übernehmen, dient der Stärkung des persönlichen Handlungsspielraums sowie der Eigenverantwortung und somit auch der Gleichstellung mit Menschen ohne Behinderung.
Barmherzige Brüder
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit rund 8.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize oder Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit 454 Einrichtungen vertreten.
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