Junges Blut für Steiermarks Ärzte kommt aus Weiz

Stefanie Essl bei der Preisverleihungsgala der Tageszeitung Die Presse, bei der sie als "Österreicherin des Jahres 2017" in der Kategorie "Ländliche Entwicklung" geehrt wurde. | Foto: KK
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  • Stefanie Essl bei der Preisverleihungsgala der Tageszeitung Die Presse, bei der sie als "Österreicherin des Jahres 2017" in der Kategorie "Ländliche Entwicklung" geehrt wurde.
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In einer Sparte, die laut Statistik "veraltet", ist im Bezirk genau das Gegenteil der Fall: Hier ordinieren die jüngste und die drittjüngste Ärztin der Steiermark.

In Zeiten, in denen der durchschnittliche steirische Hausarzt 52,7 Jahre alt ist, sorgen sie für "frisches Blut": Jene jungen Mediziner, die sich nach der abgeschlossenen Ausbildung direkt in das Abenteuer "Arztpraxis" stürzen. Laut der jüngsten Landesstatistik zählen die Ärzte nämlich neben Notaren und Ziviltechnikern zu den ältesten Berufsgruppen: Lediglich acht Prozent der niedergelassenen Ärzte sind unter 40 Jahren.

Hohe Arbeitsbelastung

Die Gründe, warum kaum junge Kollegen nachkommen, sind vielfältig: "Die Arbeitsbelastung ist hoch und die Familie leidet unter den häufig nicht planbaren Tagesabläufen", so Alexander Moussa, Obmann der Sektion Allgemeinmedizin sowie Kassenärztlicher Referent der Ärztekammer Steiermark. Im Bezirk Weiz allerdings ordinieren zwei der drei jüngsten Allgemeinmediziner der Steiermark, Stefanie Essl und Daniela Bonstingl.

Stefanie Essl, Passail

Stefanie Essl ist mit ihren 32 Jahren die jüngste steirische Allgemeinmedizinerin mit eigener Praxis – und Österreicherin des Jahres. Die Passailerin wurde von der Tageszeitung Die Presse zur Österreicherin des Jahres 2017 gekürt – in der Kategorie Ländliche Entwicklung. „Ich sehe darin eine Anerkennung für den gesamten Berufsstand der Landärztinnen und Landärzte", meint sie.
Stefanie Essl studierte an der Med-Uni in Graz. Nach ihrer Diplomarbeit und dem Turnus wurde ihr eine Facharzt-Ausbildungsstelle am Marienkrankenhaus Vorau angeboten, die sie begeistert annahm. Die lange Wegstrecke nahm sie gerne in Kauf, ebenso die verpflichtenden Notarztdienste. „Die Erfahrungen als Notärztin helfen mir heute, wenn ich in entlegenen Gegenden als Erste vor Ort bin." Die Entscheidung, ihre Facharztausbildung abzubrechen, um eine Hausarzt-Ordination am Land zu eröffnen, hat sich die Passailerin nicht leicht gemacht. „Aber es war eine gute Entscheidung, die Ordination zu übernehmen“, meint sie jetzt rückblickend.

Daniela Bonstingl, Weiz

Daniela Bonstingl ist mit ihren 35 Jahren nicht nur die zweitjüngste Ärztin im Bezirk, sondern auch gleichzeitig die drittjüngste der ganzen Steiermark. Mit 18 Jahren startete sie ihr Medizinstudium in Graz, mit 27 in Anger in der Praxis von Allgemeinmediziner Schneeberger ihre Turnusarzttätigkeit: "Die Arbeit so nah an den Patienten machte mir großen Spaß, von dort an wusste ich, dass ich später auch einmal gerne eine eigene Ordination haben würde", erzählt sie. Heuer im Mai konnte sie sich diesen Traum mit ihrem Beitritt in die Gruppenpraxis der Ärzte Ederer, Hofer und Pavek als Kassenärztin erfüllen. Sie zeigt, dass es mit der Unterstützung des Partners durchaus möglich ist, Arztpraxis mit Familie zu vereinen: Mit ihren zwei Kindern und ihrer Familie lebt sie auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mitterdorf an der Raab.

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