Gewaltschutzzentrum kooperiert mit Polizei
Unter dem Titel „Tour de Police“ sind Vertreter des Gewaltschutzzentrums in Polizeidienststellen.
Sozialarbeiterin Annemarie Siegl und Juristin Marion Egger vom Gewaltschutzzentrum Steiermark (GSZ) sowie Major Harald Eppich vom Bezirkspolizeikommando Weiz gewährten Pressevertretern exklusiven Einblick in Ihre Informations- und Schulungsarbeit.
Vorgestellt wurde das von Landespolizeidirektor Gerald Ortner unterstützte Projekt des Zentrums gemeinsam mit der Polizei: „Tour de Police“.
„Die Polizei ist einer der wichtigsten Kooperationspartner, mit dem wir täglich zu tun haben“, so Annemarie Siegl, die seit 20 für das GSZ tätig ist. Um den Austausch zwischen Schutzzentrum und Polizei zu fördern und die Kooperation zu vertiefen, besuchen Beraterinnen des 1997 gegründeten GSZs im Rahmen der „Tour de Police“ jede Polizeiinspektion in der Steiermark. „Damen vom GSZ unterrichten Polizeibeamte“, sagt Annemarie Siegl, „wichtiger Punkt immer wieder etwaige Neuerungen im § 38a Sicherheitspolizeigesetz: Betretungsverbot zum Schutz vor Gewalt.“
Zusammenarbeit
Der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Harald Eppich betont, dass auch die Aktion „Gemeinsam sicher“ der Polizei dazu dient, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken. „Wir sind eines der sichersten Länder der Welt“, so Eppich“, aber es ist wichtig, dass die Menschen das auch wissen.“ Der Polizeibeamte merkt auch an, dass das Thema Sicherheit oft zum politischen Instrument gemacht und hier eine falsche Gefährdung kolportiert werde. „Mit den einigen hundert im Bezirk Weiz lebenden Flüchtlingen etwa hat es bis heute keine Probleme gegeben.“
Projekte in Kindergärten und Schulen seien ein wichtiges Instrument, den Kontakt zwischen Polizei und Bevölkerung zu festigen.
„In Gewaltsituationen im familiären Bereich ruft rund ein Drittel der Kinder selbst die Polizei“, erzählt Annemarie Siegl. Und Harald Eppich ergänzt: „Es ist demnach absolut falsch, Kinder zu erziehen nach dem Pronzip ´Wenn du dieses oder jenes tust, kommt die Polizei´. Kinder sollen lernen, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.“
Wegweisungen
„Gewalt in der Familie ist kein Problem einer bestimmten sozialen Schicht“, so die Juristin Marion Egger. Pro Jahr werden in der Steiermark rund 800, im Bezirk Weiz rund 34 Betretungsverbote (so genannte Wegweisungen) ausgesprochen.
Das GSZ, das bei Gewalt in und nach Beziehungen, bei Gewalt an Frauen, Kindern, Männern, an Eltern und bei Mobbing in Institutionen oder Firmen, bei Zwangsheirat oder Stalking hilft, bietet Unterstützung und Beratung durch Juristen und Sozialarbeiter, Begleitung bei polizeilichen Anzeigen und Gerichtsverwahren, es bietet Erstellung persönlicher Sicherheitspläne, psychosoziale Unterstützung, Prozessbegleitung, Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen. Beratung unter 0316/77 41 99.
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