Puch bei Weiz als eine von drei Gemeinden im Projekt „Zukunft braucht Herkunft“
Zeitgeist zulassen, zugleich altes Wissen erhalten.
Immaterielles Kulturerbe, wie Dialekte, Tänze, Lieder, Bräuche oder handwerkliche Fertigkeiten geraten immer mehr in Vergessenheit. Zu diesem Schluss kommen nicht nur Bewohner und politisch Verantwortliche in Gemeinden, sondern auch Gudrun Müller-Gruber und Thomas Huemer, Prozess- und Projektmanager vom Institut „Landentwicklung Steiermark“ für Bürgerbeteiligungsprozesse im Bundesland.
Unter dem Titel „Zukunft braucht Herkunft“ wurde in Puch bei Weiz ein Projekt zur Erhaltung von kulturellem Erbe gestartet, wobei hier am Beginn die Förderung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und der Aufbau einer Plattform für Akteure für die praktische Umsetzung besonders wichtig seien, wie Müller-Gruber und Huemer betonen.Bürgerbeteiligung
Das EU-Projekt „Culturecovery“ (sozusagen also die Hebung der kulturellen Schätze in den Gemeinden) thematisiert die Erfassung, Erhaltung und Vermittlung des immateriellen Kulturerbes. Es gehe darum, so Thomas Huemer bei der Informationsveranstaltung im Kirchenwirt Hofer in Puch, das Können und Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben: „Schnitzen, Singen, Korbflechten, Rituale und Bräuche, Redewendungen, Wissen über Natur und Klima bis hin zum Veredeln von Lebensmitteln - die Bürgerinnen und Bürger können und sollen ihre Fähigkeiten in das Projekt einbringen.“
In einem computerdiktierten Zeitalter, in dem internationaler Austausch einfacher ist als jemals zuvor, gerate Regionalität oft in die zweite Reihe, so Gudrun Müller-Gruber. „Der Fortschritt soll nicht aufgehalten, Altes aber trotzdem erhalten werden.“
Die Prozesse, die in den drei Gemeinden Puch bei Weiz, Krieglach und Trofaiach erfolgreich gestartet wurden, erstrecken sich über zwei Jahre.
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