Dorf 4.0: Oststeirische Innovation
Die Bürgermeister kleiner Gemeinden haben nicht allerweil was zu Lachen, aber manchmal schon. So neuerdings in einem Arbeitsgespräch zu kulturpolitischen Fragen.
Aus der Zusammenarbeit mit dem „Kuratorium für triviale Mythen“ (Kunst Ost) hat sich in den letzten Jahren eine Kooperation von Albersdorf-Prebuch, Hofstätten an der Raab und Ludersdorf-Wilfersdorf entwickelt.
In diesem Vorgehen entstand nun das zweite LEADER-Kulturprojekt dieser Formation. Nach Albersdorf ist gerade Ludersdorf am Zug, Hofstätten in einer Planungsphase. LEADER-Projekte bedeuten unter anderem, daß für Interessante Ideen zusätzliche Budgets in die Region kommen.
Weit wichtiger ist aber dieser Aspekt der Zusammenarbeit, in dem hier völlig neue Erfahrungen gesammelt werden, wie kleine Orte ohne eigenes Kulturreferat wesentliche kulturpolitische Arbeit leisten können.
Die ambitionierte Themenstellung betrifft unsere vergangenen zweihundert Jahre, während derer die Steiermark von einer rückständigen, überwiegend armen Region zu einem Teil Österreichs wurde, in dem viele Betriebe Weltrang haben.
Worauf sich Werner Höfler (Hofstätten), Peter Moser (Ludersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf) inzwischen verständigt haben, geht zu Schnittpunkten, an denen sich Weltgeschichte und Regionalgeschichte berühren.
Das beginnt historisch mit den bedeutenden Englandreisen von Erzherzog Johann. Die einzelnen Schritte der drei Gemeinden sind längerfristig vor allem auf zwei Themenbereiche bezogen: Volkskultur und Mobilitätsgeschichte.
Damit ist einerseits das kreative Potential der Bevölkerung angesprochen, andererseits die außergewöhnliche Technikgeschichte des Bundeslandes. Deshalb stehen die derzeitigen Arbeitsgespräche unter dem Titel „Zwischen Brandhof und Puchwerk“. (Details)
Das bezieht sich auf jene Zusammenhänge zwischen den Fortschritten der agrarischen Welt und den Umbrüchen über industrielle Revolutionen, welche sich auch in den Dörfern selbst und ihren Entwicklungen abzeichnen.
Dieses regionale Projekt hat ferner eine Schnittstelle zu einem überregionalen Vorhaben, wegen dem einer der bedeutendsten Wissenschafter des Landes neuerdings öfter die Energieregion besucht. (Details) Professor Hermann Maurer, Emeritus an der Technischen Universität Graz, hat als Informatiker internationalen Rang erworben.
Er befaßt sich aber neben den technischen Belangen auch intensiv mit kulturellen und sozialen Fragen der Gegenwart und Zukunft. Das löst sich unter anderem im Projekt „Mensch und Maschine“ (Virtualität und erfüllte Symbiose) ein, mit dem das regionale Vorhaben sich vernetzen wird.
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