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In Gleisdorf ist ein eigenwilliges Kulturprojekt entstanden, das konzeptionell und kulturpolitisch einen neuen Standard setzt. Es trägt den Titel „Archipel“, hat sich nun seit dem Sommer 2022 in einem Gedankenraum entwickelt und steht momentan kurz davor, in jenen Handlungsraum herüberzukommen, der auch mit einer fixen Infrastruktur verbunden ist. In der Kurzfassung: Eine Investorengruppe hat Kunst- und Kulturschaffende eingeladen, für ihr regionales Vorhaben eine Kulturabteilung zu entwickeln....
Ich mag ihre Farbe und daß sie abfärben, wenn man sie in die Hand nimmt. Ich mag ihre Konsistenz, irgendwo zwischen weich und fest, die man spürt, wenn man mit der Messerklinge dreinfährt. (Sanfter als bei Kartoffeln.) Wäre Erde genießbar, würde sie eventuell so schmecken. Das dachte ich zumindest als Kind und war sehr enttäuscht, wie Erde im Vergleich zu Roten Rüben schmeckt. Ich kannte die Rohnen mit Essig, Öl und Kümmel. Da muß dann möglichst frischer Kren dabei sein. Ich kenne die Rüben in...
Wissen Sie zufällig, wo der Gleisdorfer Florianiplatz beginnt und wo er endet? Ich wohne da seit bald 30 Jahren und hab mir das bisher weder überlegt, noch angeschaut. Jetzt aber, da die Kommune vor hat, diesen Bereich 2025 umzugestalten, wollte ich es genauer wissen. Erst hab ich eine Informationsveranstaltung besucht, bei der Architekt Thomas Pilz das Vorhaben erläuterte. Anderntags gab es einen gemeinsamen Lokalaugenschein, bei dem schon allerhand Debatten liefen. Ich fand es recht...
Hört man das gerne? Nein! Es ist keineswegs freundlich gemeint, wenn mir jemand sagt: „Bei dir ist ja alles Kraut und Rüben!“ Dabei wäre das ursprünglich eine gute Nachricht gewesen. In der alten agrarischen Welt waren Weißkraut und Rüben zwei Arten des Massengemüses, womit Familien über den Winter kommen konnten, ohne Hunger leiden zu müssen. Das lag unter anderem daran, daß Kraut und Rüben gut konservierbar sind. Durch ein Gären, bei dem bakterizide Milchsäure die Hauptrolle spielt, erhalten...
Gerade jetzt, mitten in der Vierten Industriellen Revolution, ändert sich unser Kraftfahrwesen weitreichend. Aber das gilt ohnehin auch generell für die Wirtschaft, außerdem ganz speziell für Produktionsweisen, also wie Dinge hergestellt werden. Dieser massive Umbruch läßt etliche Handwerkskompetenzen zunehmend verschwinden, weil die Wirtschaft sie nicht mehr braucht, nicht mehr bezahlt. So kommt es, daß sich manche kulturelle Nischen auftun, in denen Wissen und Kompetenzen erhalten werden, die...
Das war bloß ein kurzes Intermezzo auf dem Gleidorfer Bahngelände. Fette Rübenernte. Und ja, ich mag den Kontrast zur Hochsprache. Die Umgangssprache wird im täglichen Gebrauch rundgeschliffen wie ein Stein im Bach. Das gefällt mir. Aus den Kürbissen wurden Kirwissn, aus dem Rasen der Wosn, Kleinkram ist Tegerlwerch und so weiter. Es spricht überhaupt nichts gegen die Verwendung solcher Worte. (Manches davon hat auch poetische Qualitäten.) Aber die Rüben! Also Ruabn. Es ist lange her, daß ich...
Wie sollen wir wissen, wer wir sind, wenn wir jene ignorieren, die vor uns wirksam waren? Identität kommt nicht aus der Werbeagentur, sondern von einem konkreten sozialen und geistigen Leben des Gemeinwesens, in dem konkrete Menschen anregende Dinge tun. Die Oststeiermark war einst ein Armenhaus der Monarchie, schließlich Provinz im Umfeld des Landeszentrums. Aber die Natur verstreut Talente blind. Die können schließlich wirksam werden, wenn Rahmenbedingungen wenigstens halbwegs stimmen. Oder...
Die Marke Puch bewährte sich über Jahrzehnte als Marktführer in Österreichs Zweiradsektor. Das meint Fahrräder, Motorräder und schließlich Mopeds eines heimischen Mischkonzerns, der Steyr-Daimler-Puch AG. Dabei hatte sich der Grazer Standort mit diesem Zweig so gut gehalten, daß die Wegweiser an der Autobahn heute noch das „Puchwerk“ nennen, obwohl sich alles vor etlicher Zeit geändert hat. Einem Teil der Zweiradgeschichte war im Puchmuseum von Judenburg eben ein Themenschwerpunkt gewidmet, der...
Das ist selbstverständlich eine Metapher. Im Gegensatz zu einem Kontinent besteht der Archipel aus Gruppen von Inseln, was eine Menge umgebendes Wasser zur Bedingung hat. Das bedeutet, auf jedem Stück festen Bodens, das Bestand hat, können sich ganz unterschiedliche Verhältnisse entwickeln. Manche Position wird überdies frei bleiben müssen, bloß sporadisch nutzbar sein, weil sie gelegentlich unter Wasser steht. Um bei dieser Metapher zu bleiben: ein Archipel eignet sich für ein Wechselspiel...
Als ich ein Teenager gewesen bin, was eine Weile her ist, hieß das Match „Rocker gegen Mods“. Es ging um Weltsicht, Lebensstil und um die Fahrzeuge. Das war wie ein Glaubenssatz: Rocker fahren Motorräder und finden Scooter lächerlich. Mods (Modernists) fahren Scooter und finden Motorräder unnötig. Der Modus „Wir gegen die“ findet immer neue Varianten. In der Oststeiermark konnte man beizeiten „Popper gegen Hardrocker“ erleben. In den frühen Tagen der Homecomputer hieß es „MS DOS gegen Apple“....
Mir scheint, das ist gerade wieder sehr populär. Dieses zänkische Verallgemeinern. Die Jungen sind dies. Die Jungen sind das. Faul. Verwöhnt. Frech. Okay... „Die Jugend“ gibt es sowieso nicht, aber sicher „solchene und solchene.“ Nun ein milder Abend nach einem heißen Septembertag. Ich war zur Schillerstraße unterwegs, um nachzuschauen, wie weit die neue Brücke über den Gleisbach gediehen ist. An der tiefen Künette, welche in die Bürgergasse biegt, traf ich Altmeister Hansi Grimm, der wie...
Zugegeben, ganz so ist es nicht gekommen, aber doch verblüffend sehr. Ja, ich weiß, das liest sich etwas verwirrend. Wir sind einige inspirierte Leute, die im Raum Gleisdorf ein neues Projekt in die Gänge bringen. Es hat formell und physisch an jenem Wochenende begonnen, das die 36. Kalenderwoche 2023 abschloß. Ich war dabei, die neue Episode im Gleisdorfer „Zeit.Raum“ (Bürgergasse) einzurichten. Samstags kam ich gegen Abend von den Baustellen im Stadtzentrum zurück, hatte mir vorgenommen,...
Wir steuern auf eine nächste Normalität zu. Freilich werden wir uns daran gewöhnen müssen. Der Staub legt sich langsam. Stapel von Randsteinen liegen bereit, um der Schillerstraße neue Konturen zu geben. Das bedeutet, die verschiedenen Leitungen sind gelegt, die meisten Künetten werden gerade zugeschüttet, demnächst kann asphaltiert werden. Wo im Moment die Autos fahren, wird ein Fahrradweg angelegt werden. Man kann außerdem schon sehen, wie der Gehsteig sich herausbildet. Die alten Bäume im...
Es gibt bisher keinen starken Hinweis, daß wir auf Bücher als bedeutende Medien verzichten könnten. Dabei hat sich unsere Mediensituation radikal verändert Mit den 1970er Jahren setzte eine Art Volksdigitalisierung ein. Das heißt, Computer wurden rasant kleiner, preiswerter, und Speichermedien sprunghaft billiger. Naja, es dauert schon noch ein paar Jährchen. Aber in der zweiten Hälfte der 1890er waren Personal Computers (PC) als neue „Microcomputers“ allgemein erschwinglich. Was damals als...
Fragen Sie zehn Leute, was der Begriff Volkskultur bezeichnet. Vermutlich werden Sie zehn verschiedene Antworten bekommen. Das ist gut so! Volkskultur kann nicht das sein, was quasi von oben verwaltet und definiert wird. Freilich verdankt sich der Begriff einem Bildungsbürgertum, das genau solche Ambitionen seit Jahrhunderten pflegt, nämlich festzustellen, was „echte“ Volkskultur sei und was nicht. Das ist durchaus legitim, umfaßt aber nur einen Teil des Themas. Sie können auch Menschen...
Man muß es nicht bemerken, aber es könnte einem beim Blick auf die Stadt nützlich sein. Wer sich von einer Baustelle gestört fühlt, ärgert sich über die Einschränkung von Komfort, den es ohne die Baustelle gar nicht gäbe. Ich denke, man nennt das ein Dilemma. Aber damit sollten wir Kinder des Wohlstandes zurechtkommen. Es dauert ja nicht ewig. Und für mich dauert es lange genug, damit ich mir in Ruhe ansehen kann, was im Bauch einer Stadt an Infrastruktur hergestellt werden muß, damit ich jene...
Fotograf Richard Mayr ist aktuell nicht nur mit elektronischen Publikationen präsent. Das traditionelle Medium Buch bleibt unersetzbar. Es ist eine fundamental andere Erfahrung, einen stattlichen Bildband in die Hand zu nehmen, wo man sonst über Displays wischt. In der Edition Strahalm erschien heuer das Buch „Die Schlösserstraße“ (Erbe einer großen Zeit). Mayr hat sich vom Schloß Aichberg bis zum Schloß Welsdorf umgesehen. Derlei Bauten stehen ja nicht einfach für die einstmals kontrastreiche...
Dieser Sommer 2023 hat uns eine interessante kleine Lektion geliefert. Da waren kürzlich bloß ein paar Regentage. Nein, es gab im Raum Gleisdorf keine Stürme. Bloß ein bißl Sauwetter. Was das aber an der Raab bewirkt hat, war beeindruckend. Von der Quelle am Osser, durch die Raabklamm, über St. Ruprecht nach Gleisdorf kommt ja allerhand zusammen. Vom Norden Gleisdorfs bis zum Süden der Stadt fließen dann noch die Rabnitz und der Freibergbach zu. Schon beim Unit-Center, kurz vor der Raab-Brücke,...
Nun läßt sich passend sagen: Seit letztem Jänner ist viel Wasser die Raab hinuntergeflossen. Und zwar nach Ungarn, wo der Fluß bei Györ in die Moson Donau mündet. Das ist ein Seitenarm der Donau, über welche die Wasser der Raab schließlich ins Schwarze Meer gelangen. Fotograf Richard Mayr und ich hatten im Jahr 2022 beschlossen, daß wir uns den gesamten Verlauf näher ansehen. Das geschieht abschnittweise. Wir waren im letzten Winter am Osser. Dort befindet sich das Quellgebiet der Raab. Wir...
Ich merke schon, das wird mich nun auf Jahre beschäftigen. Mein Faible für Brücken bekommt einen neuen Zusammenhang. Als ich begann, die Bäche durch Gleisdorf abzugehen, weil mich interessiert, wie sich all das mit der Raab verbindet, fielen mir auch etliche Stege auf. Und manch verlassenes Bauwerk. Das alles will ich nun konzentrierter zusammentragen und ein wenig sortieren. Ich ordne es einerseits den Gewässern und Orten zu, anderseits bekam ich Laune, die Bauten nach ihrer Art zu reihen, um...
Diesen Bach hab ich anfangs eher unterschätzt. Er hat sehr interessante Abschnitte. Mir scheint, daß er fast mehr noch als der Gleisbach anschaulich macht, wie sich die Stadt auf ein Gewässer hockt, um sicheres Bauland zu gewinnen. Grade mit dem Greithbach ist mir das so deutlich geworden, wie er teils zwischen mächtige Baumaßnahmen gepackt wurde, teils in Verrohrungen unter der Erde verschwinden mußte, damit sich das Hochwasserproblem kontrollieren läßt. Dieses Wechselspiel reicht bis zum...
Man betritt den Raum und merkt sofort, daß es nun nicht fad wird. (Die ganze Wahrnehmung schaltet auf „Oha!“) Wie sowas kommt? Ganz einfach. Wenn in der Ausstellung Werke von Relevanz hängen, teilt sich das sofort mit. (Derlei ist in unserer Region nicht selbstverständlich.) Die technisch recht unterschiedlichen Arbeiten von Gernot Passath stellen es einem frei, auf verschiedene Arten durch die Ausstellung zu flanieren. Es kann einem völlig genügen, die Eindrücke auf visueller Ebene abzuholen....
Der aktuelle Schneefall hat mich rausgetrieben, um einige Motive im Kontrast vorzufinden. Meine Notizen zur Erkundung regionaler Gewässer sind nun so weit vorangekommen, daß ich sie in einzelnen Themenlisten anordnen kann. Das betrifft im Augenblick den Gleisbach und die Raab. Dabei fiel mir auf, daß Brücken und Stege ein interessantes Thema ergeben. Dazu hab ich nun auch schon eine Liste zur Übersicht. Außerdem ist Wasserkraft mit dem Thema Elektrizität verbunden. Dazu mußte ich allerdings -...
...so gut er kann, möchte man ergänzen. Ich erkunde nun schon eine Weile vor allem Raab und Gleisbach, sehe mich also speziell im Raum Gleisdorf um. Wie viele Jahrzehnte hab ich einzelne Stellen dieser Gewässer passiert und es hat mich nie besonders fesseln oder interessieren können. Das ist nun gundlegend anders. Einer der Anlässe dafür ist schlichte Klarheit: Unbegrenzt sauberes Wasser zu meiner Verfügung, ohne daß ich jedesmal einige Kilometer laufen muß, um es mir zu beschaffen, das ist ein...
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