Bienenschutz in Wels
Im Gespräch mit Wolfgang Burgstaller, dem Obmann des Welser Imkervereins
WELS. Heutzutage hört man allerorts vom Bienensterben. Bienen sind jedoch entscheidend für funktionierende Ökosysteme, ein Drittel unserer Lebensmittel benötigt für die Bestäubung Insekten wie Bienen. Darum braucht man einen wirksamen Bienenschutz. Eine Herausforderung für unsere Imker und Imkerinnen: „Im letzten Jahr haben wir 40 Prozent der Bienenvölker verloren“, teilt uns Wolfgang Burgstaller mit.
Ursachen für das Bienensterben
Eine der Ursachen für diesen hohen Verlust ist die Varroa-Milbe, ein 1,2 mm kleiner Schädling, der Bienenblut saugt und sich auf Larven setzt – die Folgen sind verkrüppelte Bienen. Durch den Stich der Milbe werden auch Krankheiten übertragen, die Bienen schlüpfen deformiert oder sterben. Ein Grund für die Verbreitung dieser Milbe sind die milden Winter. Denn wenn es sehr kalt ist, hören die Königinnen auf, Eier zu legen, es gibt keine Vermehrung und daher kann sich auch die Milbe nicht verbreiten. Gefahren für die Bienen bergen auch Neonicotinoide, die zur Saatgutbehandlung verwendet werden oder Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat.
Bienenschutz
Schutzmaßnahmen sind Wärmebehandlungen oder auch die Verwendung von relativ umweltverträglichen Mitteln wie Ameisensäure nach der Honigernte. Da so viele Dinge unsere Honigbienen bedrohen, ist es wichtig, dass jeder Imkerverein mindestens einen Gesundheitswart unter seinen Mitgliedern hat. Das ist ein Sachverständiger des Magistrats Wels, der über die Gesundheit der Bienen wacht. Im Welser Imkerverein gibt es sogar drei Gesundheitswarte. Jeder Einzelne kann etwas zum Schutz der Bienen beitragen. „Wenn man einen eigenen Garten besitzt, dann soll man ihn mit viel blühender Kultur anlegen, Blumen im Rasen zulassen und wenig Unkrautvernichtungsmittel verwenden“ erklärt uns der erfahrene Imker. „Wenn jeder ein bisschen dazu beiträgt, brauchen wir uns über die Zukunft unserer Bienen keine Gedanken zu machen.“
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