Die "Leasing-Feuerwehrleute" haben Zukunft
Sechs Marchtrenker "Leasing-Feuerwehrleute" machen doppelten Dienst bei gleicher Bezahlung, nämlich keiner.
MARCHTRENK. Die Feuerwehr Marchtrenk ist mit Blick auf ihren Pflichtbereich die größte in Wels-Land. "Wir sind in Klasse sechs. In ganz Oberösterreich gibt es nur zehn Feuerwehren, die in der selben oder einer höheren Klasse sind. Die Einstufung setzt sich unter anderem zusammen aus der Einwohnerzahl, den Betriebsanlagen, Gefahrenobjekten und Verkehrswegen", erklärt Kommandant-Stellvertreter Oliver Deutsch. Doch nicht nur der große Pflichtbereich macht die Marchtrenker Feuerwehr, deren 99 Mitglieder (Summe aus aktiv, Jugend und Reserve) gemeinsam mit der Feuerwehr Kappern mehr als 300 Einsätze im Jahr zu bewältigen haben, zu etwas Besonderem, auch die "Leasing-Feuerwehrleute" tragen dazu ihren Teil bei. Dies sind Mitglieder anderer Feuerwehren, welche in Marchtrenk einsatzberechtigt sind.
System mit Zukunft
"Wir haben beispielsweise zwei Leute von der Feuerwehr Allhaming, die in Marchtrenk arbeiten und nach entsprechender Schulung und Unterweisung die Einsatzberechtigung für Marchtrenk erhalten haben. Das ist mit ihren Dienstgebern abgestimmt", erklärt Deutsch. Insgesamt sind für die Feuerwehr Marchtrenk sechs "Leasing-Feuerwehrleute" im Einsatz. Neben der Feuerwehr Allhaming kommen diese von der Betriebsfeuerwehr Papier-Nettingsdorf sowie der Feuerwehr Wels. Untertags haben sie den Piepser für ihren Arbeitsort Marchtrenk und am Abend zuhause jenen von ihrer Stammfeuerwehr stets dabei. "Dieses System hat Zukunft. Jede Feuerwehr muss sich nach der Decke strecken und schauen, welche Leute bei ihnen im Ort arbeiten. Feuerwehrfahrzeuge sind in Österreich genormt und sind sich bis auf ein paar Anpassungen ähnlich. Und das Feuer brennt in Allhaming nicht anders als in Marchtrenk", meint Deutsch, der den "Leasing-Feuerwehrleuten" hohen Respekt zollt: "Sie machen im Prinzip doppelten Dienst bei gleicher Bezahlung, nämlich keiner."
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