Ein Herz für die Welser Bienen

Heuer "nur" 20 bis 25 Prozent Bienenverluste. Das soll auch so bleiben, geht es nach Imkerverein und Stadtgärtnerei. | Foto: gotoole/Fotolia
  • Heuer "nur" 20 bis 25 Prozent Bienenverluste. Das soll auch so bleiben, geht es nach Imkerverein und Stadtgärtnerei.
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WELS. Bienen sind entscheidend für ein funktionierendes Ökosystem. Ein wirksamer Bienenschutz ist daher wichtig. Der Imkerverein Wels mit seinen 55 Mitgliedern arbeitet aktiv gegen das Bienensterben. Der Verein betreut rund 260 Bienenvölker, die in ebenso vielen Bienenstöcken hausen. Nach den Bienenverlusten von 40 bis 45 Prozent im vergangenen Jahr sieht es heuer etwas besser aus: Über das Jahr gerechnet werde man "nur" 20 bis 25 Prozent an Verlusten zu beklagen haben, sagt Wolfgang Burgstaller. Der Obmann des Welser Imkervereins glaubt daher, dass sich die vielen internen Imker-Schulungen positiv auswirken. Der Hauptfeind der heimischen Bienen ist die Varroamilbe, ein 1,2 Millimeter kleiner Schädling. Durch deren Stich werden auch Krankheiten übertragen, an denen die Bienen im Winter dann sterben. Um das zu verhindern, starten die Imker zu Beginn eines „Bienenjahres“ – das ist Ende Juli – Gegenmaßnahmen: "Wir bereiten das Bienenvolk auf die nahende Winterruhe vor, in der grundsätzlich keine Behandlung möglich ist. Im Frühjahr setzen wir die Maßnahmen dann fort", so Burgstaller. Durch eine Wärmebehandlung der Bienen bei 40 Grad Celsius, die sogenannte „Bienensauna", fallen die Milben von den Bienen ab. Zusätzlich können noch relativ umweltverträgliche Mittel wie Ameisensäure nach der Honigernte verwendet werden.

Bauern werden sensibler

Als weiteren Grund, warum sich heuer das Bienensterben in Grenzen hält, nennt Burgstaller die Sensibilisierung bei den Bauern, was den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln betrifft. "Die Landwirtschaft im Umkreis scheint hier wohl etwas vernünftiger geworden zu sein", spricht Burgstaller ein Lob in diese Richtung aus. Dennoch müsse hier noch vieles besser werden. Ein guter Kontakt besteht auch zum Welser Stadtgärtner Christoph Haslmayr. Man ist gemeinsam darauf bedacht, möglichst viele blühende Kulturen in der Stadt anzulegen – um die Bienen auch auf diesem Wege zu fördern. Rund 64.000 Frühlingsblumen, darunter Stiefmütterchen, Primeln, Vergissmeinnicht und Goldlack, werden in den kommenden Wochen in Wels angepflanzt.

Stadt Wels hilft mit

Der Stadtgärtnerei ist es ein Anliegen, dass eine "naturnahe Gartengestaltung" forciert wird – als Beispiel nennt Haslmayr hier den Energiepark. Wildblumenwiesen am Stadtrand, an den Traunböschungen, beim neuen Traunsteg und Pflanzenbeete bei der Messe ergänzen das Angebot. "Die Stadtgärtnerei ist aufmerksam bei der Pflanzenverwendung, wenn es denn Sinn macht: Ökologie trifft Ökonomie", so der Stadtgärtner. Dabei wird auf chemische Spritzmittel verzichtet. Aber nicht nur Stadtpolitik und private Vereine können etwas zum Schutz unserer Bienen beitragen: Jeder einzelne Bürger kann seinen Beitrag leisten. "Wenn man einen eigenen Garten besitzt, dann soll man ihn mit viel blühender Kultur anlegen und Blumen im Rasen zulassen – und nicht der Ästhetik halber abschneiden", so der Imker Burgstaller.

Ausflugstipp

Der Obstgarten mit Bienenerlebnisweg ist ein gemeinsames Projekt von Stadt Wels und Imkerverein und ist ganzjährig geöffnet. Dieser stadtnahe Erholungsraum bietet in ruhiger Atmosphäre rund 70 gepflanzte Obstsorten und ist gleichzeitig mit einem Erlebnisweg über die Bienen verbunden. Sieben Schautafeln sollen der Bevölkerung das Leben der Biene näher bringen. Hier erfahren Interessierte etwas über die Biene selbst, Umwelteinflüsse, Bienenprodukte wie Honig, Wildbienen und die Obstblütenbestäubung.
Die Stadtgärtnerei organisiert auf Wunsch auch Führungen durch den Obstgarten.

Anfahrt
Über Wels Nord müssen Sie auf der Eferdinger Straße in Richtung Buchkirchen fahren. Nach dem Ziegelwerk dann in die zweite Straße links abbiegen und schon sind Sie da.

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