Wegen "terroristischer" Vereinigung in Wels vor Gericht
WELS. Am 19. Jänner stand am Welser Landesgericht ein etwa 25-jähriger Mann vor Gericht, dem das "Verbrechen der terroristischen Vereinigung im Zeitraum Ende 2009 bis Juli 2014 im Libanon" vorgeworfen wird. Laut Informationen des Landesgerichts ist der Mann in einem Lager im Libanon aufgewachsen. Er habe sich im Rahmen seines Asylverfahrens in Österreich, vermutlich im Registrierzentrum Thalham, mit dem Mitgliedsausweis der Volksfront zur Befreiung Palästinas ausgewiesen. Da er dem Schöffensenat bei der Gerichtsverhandlung glaubhaft klarmachte, dass ihm nicht bewusst gewesen sei, dass dies als terroristische Vereinigung einzustufen sei, wurde er freigesprochen. "Da er damit aufgewachsen ist, dürfte er das nicht wahrgenommen haben und nicht gewusst haben, dass die Vereinigung verboten ist", sagt Richterin Gerlinde Hellebrand. Er soll zwischen 2009 und 2013 einen Ausbildungskurs bei der Volksfront sowie in weiterer Folge Wachdienste absolviert haben. Der Hauptwohnsitz des als Friseur tätigen Libanesen befindet sich in Wien. Der Freispruch ist noch nicht rechtskräftig. Sollten Rechtsmittel dagegen eingelegt werden, folgt eine weitere Gerichtsverhandlung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.