In Wels fehlen zehn Polizisten
Die SPÖ warnt vor der angespannte Personalsituation und fordert einen Karenzpool und Ausbildungs-Planstellen.
WELS. Das Innenministerium hat jetzt auf Anfrage der SPÖ die fehlenden Polizeikräfte auf allen oberösterreichischen Polizeidienststellen bekannt gegeben. Auch in Wels fehlen insgesamt zehn Vollzeit-Polizeikräfte. SPÖ-Landtagsabgeordnete Petra Müllner fordert von Innenminister Sobotka und Landeshauptmann Stelzer die rasche Nachbesetzung der vielen unbesetzten Dienstposten: „Sicherheit ist für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft von größter Bedeutung. Deshalb braucht die Polizei auch die volle Besetzung, um die steigenden Herausforderungen bewältigen zu können“. Insbesondere die angespannte Personalsituation in Wels, wo zehn von 175 Vollzeitkräften auf der Polizeiinspektion fehlen, muss rasch verbessert werden.
Unterbesetzung strapaziert Familienleben
„Dienstposten, die es nur auf dem Papier gibt, helfen nicht mehr als Pappkameraden“, macht SPÖ-LAbg. Müllner deutlich. Denn unbesetzte Dienstposten schaden nicht nur der Arbeitsqualität – sie sind auch eine Belastung für die im Dienst stehenden Polizisten. „Wenn die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt werden muss, dann wird der Druck für jeden einzelnen größer. Die Folgen sind unzählige Überstunden, Nacht- und Wochenenddienste. Das ist gerade für Polizisten mit kleinen Kindern eine sehr schwierige Situation“ zeigt Müllner auf.
Karenzpool und Ausbildungs-Planstellen gefordert
Um die Situation vor Ort zu verbessern fordert SPÖ-Sicherheitssprecher Hermann Krenn einen echten Karenzpool bei der Polizei und Ausbildungs-Planstellen. „Weil es derzeit keine Ausbildungsplanstellen gibt, müssen Dienstposten von den regulären Dienststellen auch für Polizeischüler in Ausbildung eingesetzt werden. Dann fehlen diese Dienstposten aber wiederum für die Regelarbeit auf den Polizeiinspektionen – deshalb trete ich seit Jahren für echte Ausbildungs-Planstellen ein“, argumentiert Krenn. Der ebenfalls von Krenn geforderte Karenzpool könnte längerfristige Abwesenheiten einzelner Polizeikräfte – etwa während einer Elternkarenzzeit – überbrücken.
Derzeit mehr Polizisten als jemals zuvor in Wels
"Wir spüren kein merkliches Fehlen", kommentiert Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner die Forderung der SPÖ. Generell habe man derzeit in Wels mehr Polizisten zur Verfügung als jemals zuvor. Das geht auf die eigens eingerichtete Support-Dienststelle zurück, die sich um alle Asylangelegenheiten in Wels kümmert. Auch die aus ganz Oberösterreich zusammengestellte Bereitschaftseinheit sei schon zweimal in Wels im Einsatz gewesen. "Was fehlendes Personal betrifft, kann ich nur sagen: Das, was wir zur Verfügung haben, wird optimal eingesetzt. Wir können auf Diensthunde, die Cobra und eine große Anzahl an Kollegen, die für ganz Oberösterreich zur Verfügung stehen, zurückgreifen", so Hübner. Die Forderung nach mehr Polizei sei eine Allgemeine, aber "das ist wie in jeder Firma: Man muss mit dem auskommen, was man hat und sich leisten kann."
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