Tiertragödie am Postkutscherhof

Fuhrmann Fritz Ehrensperger steht im Mittelpunkt schwerer Vorwürfe nach einem tragischen Ereignis. | Foto: Hassl
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Die Schilderung eines tragischen Ereignisses am Postkutscherhof von Fritz Ehrensperger in Axams in der Sonntagsausgabe der "Kronenzeitung" sorgte für beträchtliches Aufsehen. Dort wurde unter dem Titel "Kutschenfahrt endete mit Pferdetragödie" berichtet, dass ein "entkräftetes Pferd vor Zeugen verendete". Die mit 15 Personen beladene Kutsche wurde dem Bericht zufolge bei großer Hitze gezogen. Der Busfahrer der Reisegruppe gab im Bericht an, dass er "eines der Pferde gestreichelt und dabei einen heißen Kopf" wahrgenommen habe, was er auf einen Wassermangel zurückführte. Auch eine Reiseteilnehmerin berichtete (Zitat): "Die Tiere haben sich aneinander gelehnt, weil sie sich offenbar kaum mehr auf den Beinen halten konnten. Nach der Ankunft sind beide zusammengebrochen." (Ende). Sowohl diese Äußerungen als auch Fotos der Teilnehmer und vor allem ein Video (krone.at) der Geschehnisse sorgten für eine riesige Welle der Empörung und für schwere Vorwürfe in den sozialen Medien.

Gegendarstellung

Diese Darstellung weicht laut Aussagen des betroffenen Fuhrmanns Fritz Ehrensperger erheblich vom tatsächlichen Sachverhalt ab. Faktum: Eine der drei Kutschen wurde von Ehrensperger selbst gefahren, die beiden weiteren von ausgebildeten Kutschern, die im Besitz des bronzenen Fahrabzeichens und somit zu Fahrten mit jedem Zweispänner berechtigt sind.
Was bei der Einfahrt zum Postkutscherhof passierte, schildert Fritz Ehrensperger so: „Die rossige Stute schlug plötzlich mit den Hinterbeinen auf das andere Pferd als auch auf die Kutsche ein. Dabei geriet sie mit dem rechten Bein über die Deichsel, kam zu Sturz, riss das andere Pferd mit und kam auf diesem zu liegen! Hinten an der Kutsche befinden sich Sicherheitskarabiner, an denen die Zugstränge befestigt sind. Diese mussten erst geöffnet werden. Außerdem galt es, das Geschirr zu zerlegen, um die Aufhalteriemen der Deichsel zu öffnen – dies unter beträchtlicher Anspannung des Materials. Das unten liegende Pferd hat durch die Last von ca. 700 Kilo nur mehr schwer Luft bekommen. Schließlich konnten wir beide befreien. Die Stute ist sofort aufgestanden und hat keine Verletzungen davongetragen. Für das andere Pferd gab es leider keine Rettung mehr.“

Untersuchung

Berichte über „bei großer Hitze zu Tode geschundene Pferden“ kann der Fuhrmann nicht nachvollziehen. Seit 45 Jahren würden in seinem Unternehmen Kutschenfahrten dieser Art unfallfrei durchgeführt, so Ehrensperger. Bei seinen 'Gelderländern“' handle es sich um sogenannte 'Carrossiers' – also um Pferde, die speziell für den Einsatz mit Kutschen gezüchtet werden – und von einer übermäßigen Belastung könne nicht gesprochen werden, so Fritz Ehrensperger.
Auch Bgm. Christian Abenthung ist mit dem Fall befasst: "Es hat mittlerweile eine Untersuchung der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck als zuständiger Behörde stattgefunden. Bei diesem laufenden Verfahren wurde ein gerichtlicher Tatbestand festgestellt und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet!"

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