Völs: Gemeinderatsantrag gegen Glyphosat
GR Franz Köfel brachte einen Antrag gegen die weitere Verwendung im Rahmen der Gemeindeverwaltung ein!
Der Völser Gemeinderat Franz Köfel verweist beim aktuellen Thema auf geballte Kompetenz. Er war als Recycling- und Entsorgungstechniker tätig ist und eignete sich dabei auch die erforderlichen Kenntnisse im Hinblick auf den sachgerechten und sicheren Umgang mit Giften an. Vor kurzem brachte Köfel einen Antrag gegen die weitere Verwendung des krebserregenden Herbizids "Glyphosat" (Unkautbekämpfungsmittel) im Rahmen der Gemeindeverwaltung (Bauhof), ein.
Gefahr der Kontamination
"Vielen Völser Bürger und Bürgerinnen ist der Umstand, dass Glyphosat auf öffentlichen gemeindeeigenen Flächen, zwar sparsam, aber doch verwendet wird, nicht bekannt," so Köfel. "Dadurch besteht die Gefahr der Kontamination von Mensch und Tier. Auch möchte ich unseren Gemeindearbeitern nicht zumuten, mit dieser Substanz weiterhin arbeiten zu müssen."
Zweiter Versuch im Gemeinderat
Die Causa ist im Völser Gemeinderat nicht neu, informiert der Experte: "Ein Antrag der Völser Grünen gegen die Verwendung von Glyphosa, den ich voll unterstützt habe, wurde im April im Völser Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt. Das war und ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal u.a. Innsbruck, Kufstein und Telfs diese Substanz bereits aus ihren Bauhöfen verbannt haben. Für mich steht die Gesundheit der Menschen und Tiere im Vordergrund und nicht die Gewinnmaximierung einiger Chemieriesen. Deshalb habe ich diesen Antrag eingebracht und werde auch weiterhin gegen die Verwendung von Glyphosat vorgehen", gibt sich GR Köfel gewohnt kämpferisch.
Schlusslicht Tirol
Der Völser Gemeinderat sieht sich auch durch politische Äußerungen auf Bundesebene bestätigt. Ein "Nein" auf EU-Ebene in der Frage der Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat sei notwendig, "wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, dass das Mittel krebserregend ist", wird die österreichische Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner im Online-Dienst der Zeitung "Die Presse" zitiert.
Dass dem Thema gerade in Tirol noch geringer Steillenweiter beigemessen wird, zeigt die Statistik, in der unser Bundesland die "rote Laterne" trägt. Ganze zwei Prozent der Tiroler Gemeinden verzichten auf den Einsatz des Pflanzengifts (zum Vergleich: Niederösterreich: 40 %).
Mehr Infos
Weitere Informationen zum Themy Glyhosat sowie eine österreichweite interaktive Landkarte mit jenen Gemeinden, die auf den Einsatz verzichten, finden Sie im Internet in einem BEZIRKSBLÄTTER-Artikel auf
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