Trainerduo des FC Natters zurückgetreten!

Clemens Gschösser (re.) und Co-Trainer Christian Leitner haben die Trainerbank des FC Koch Türen Natters geräumt.
3Bilder
  • Clemens Gschösser (re.) und Co-Trainer Christian Leitner haben die Trainerbank des FC Koch Türen Natters geräumt.
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Der FC Koch Türen Natters ist einer der sympathischsten Vereine in der heimischen Fußballszene. Die Nachwuchsarbeit gilt seit vielen Jahren als vorbildliches Mustermodell, das zuletzt auch bei den Kampfmannschaften Garant für einen Erfolgslauf mit Spielern Marke Eigenbau war. In den Vorsaisonen sorgten die Natterer für Furore: Von der Bezirksliga gelang der Durchmarsch über die Gebiets- in die Landesliga, wo eine Erfolgsserie ohnegleichen im Frühjahr (10 Siege, 3 Remis, keine Niederlage – vier Punkte Vorsprung in der Frühjahrstabelle) fast zur Vollendung der Erfolgsstory geführt hätte – der Aufstieg in die Tiroler Liga wurde erst in der Relegation nach hartem Kampf hauchdünn verpasst! Auch die Ib-Mannschaft sorgt in der 2. Klasse mit hervorragenden Leistungen und zwei Vizemeistertiteln für Freude im Verein.

Sofortiger Rücktritt

Umso überraschender ist die Meldung, dass das Trainer-Duo mit sofortiger Wirkung von seinen Funktionen zurückgetreten ist. Cheftrainer Clemens Gschösser und sein Assistent Christian Leitner haben die Konsequenzen aus einem Gespräch zwischen der Mannschaft und dem Vorstand gezogen, in dem "unüberbrückbare Differenzen" zur Sprache kamen. Der Vorstand informierte das von der Entwicklung überraschte Trainer-Duo. Anschließend baten Gschösser und Leitner um eine Gespräch mit der Mannschaft, nach dem beide wie erwähnt ihre Funktionen zur Verfügung gestellt haben.
Dass dieses Ereignis für fette Schlagzeilen sorgen wird, darf angenommen werden – sowohl seitens der Trainer als auch des Vorstands ist man allerdings bemüht, den Ball flach zu halten. "Selbstverständlich war das für uns eine Überraschung", räumt Clemens Gschösser ein. "Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass man als Trainer nach einer derartigen Erfolgssaison vor eine solche Situation gestellt wird. Auch die Vorgangsweise ist alles andere als üblich. Faktum bleibt allerdings, dass wir uns mit Blick auf die Statistik nichts vorzuwerfen haben, darum können wir auch erhobenen Hauptes die Trainerbank verlassen."

Keine Depression

Für große Depression werde dieses Ereignis nicht sorgen, so Gschösser weiter. "Es ist ja bekannt, dass ich beruflich selbstständig tätig bin. Dies und den Fußball zeitlich immer unter einen Hut zu bringen, war manchmal  schon etwas schwierig. Ob ich als Trainer bei einem anderen Verein tätig sein werde, kann ich daher noch nicht sagen. Sollte es Angebote geben, werde ich mir alles genau anschauen und eine Entscheidung treffen. Ich wünsche der Mannschaft jedenfalls weiterhin alles Gute."

Luxusproblem

Auch Obmann Toni Geiger – ein Natterer Urgestein, das schon alles erlebt zu haben glaubte – war im ersten Moment perplex. Es kann schon sein, dass wir im Zuge des Erfolgslaufes das eine oder andere Anzeichen übersehen haben. Möglicherweise haben wir auch ein Problem, um das uns viele andere Vereine beneiden – wir verfügen über einen riesigen Kader, in dem einige nicht so zum Einsatz kommen, wie sie sich das vorstellen."
Das Leben müsse aber weitergehen, so Geiger: "Und das wird es auch – wir reden hier über Fußball, und wir werden diese Situation bewältigen, ohne große Schmutzwäsche zu waschen. Interimistisch wird jetzt Ib-Trainer Alexander Pfurtscheller die nächsten Trainings leiten. Wir gehen inzwischen unverzüglich auf die Suche nach einem neuen Chefcoach. Sowohl Clemens Gschösser als auch Christian Leitner gebührt für ihre geleistete Arbeit jedenfalls ein großer Dank."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.