Gabarage: Alles braucht eine zweite Chance

WIEDEN. Ungewöhnlich – das ist der erste Gedanke, der einem im Laden von „gabarage“ durch den Kopf schießt.

Doch mindestens genauso herausragend ist die Quintessenz des gemeinnützigen Trägervereins, wie er treffend von der Obfrau Gabriele Gottwald-Nathaniel bezeichnet wird. Upcycling ist das Stichwort, auf dem diese Institution ihre Tätigkeit aufgebaut hat. Seit 2002 tut man nicht nur der Umwelt, sondern auch benachteiligten Personengruppen wie Menschen ohne Arbeit erfolgreich Gutes.  Dabei geht es um den ökologischen Grundansatz der Abfallvermeidung und Wiederverwertung, aber auch um die Wiedereingliederung der Personen in das Arbeitsleben, in den letzten 15 Jahren im Durchschnitt 60 Prozent.

Zahlreiche Auszeichnungen

25 fixe Mitarbeiter zählt der Verein, der in der Schleifmühlgasse 6 ansässig ist. Darunter sind Spezialisten der unterschiedlichsten Berufsgruppen. „Die Materialien, aus denen unsere Designprodukte hergestellt werden, stammen von Industrieresten, Über- oder Fehlproduktionen oder sind Materialien, die andernfalls vielleicht entsorgt würden“, erklärt Gottwald-Nathaniel. Daraus entstehen ausgesprochene Prachtstücke, denen man ihre einstige Funktion kaum mehr ansieht. Das Sortiment reicht von Wohnmöbeln aus Mülltonnen und Rolltreppenteilen über Taschen aus Kunststoffplanen, in neues Design gebrachte Kleidungsstücke, bis hin zu Produkten des täglichen Gebrauchs. Für die unterschiedlichsten Qualifizierungsprogramme erhält das Non-Profit-Unternehmen Förderungen. Das Label „gabarage upcycling design“ wurde schon des Öfteren ausgezeichnet, darunter gab es Prämierungen für das „beste Standkonzept und -design“, den „Klimaschutzpreis 2014“, den „Wienerinnen Charity Award“ und den ersten Preis für „Ideen gegen Armut“.

"Das macht mich aus"

„Ein kurzer Videofilm über ‚gabarage‘, indem sich ehemalige Suchtkranke im Zuge der ‚Idee gegen Armut‘ outen, sich bedanken und mit ihrem Lächeln etwas zurückgeben, rührt mich immer wieder“, bemerkt Gottwald-Nathaniel, die sich zur Gänze in der ehrenamtlichen Tätigkeit wiederfindet. „Das macht mich aus, da komm ich her“, ist ein Statement, das auf die Sozialarbeiterin zutrifft.

https://www.gabarage.at