Muttertag am Pecherpfad Hölles

Hölles (Red). Bereits zum 3. Mal war das Unesco-Kulturerbeprojekt, der Pecherpfad Hölles, beim NÖ. Museumsfrühling, wo weitere 3 museale Einrichtungen aus unserem Bezirk teilnahmen, dabei. 2016 kamen zum Waldrand der Steinfeldgemeinde 430 Gäste, im Vorjahr eröffnete die designierte Landehauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner stv. Für 125 Museen und Schaupfade im ganzen Land den 2. NÖ. Museumsfrühling am Pecherpfad. Heuer gab es am Muttertag für Interessierte des alten Handwerks der Baumharzgewinnung, wo bis in die 1960er Jahre tausende Pecher ihre Familien ernährten, erneut 2 Erlebnis-Schauvorführungen mit dem letzten echten aktiven Pecher, der das Gewerbe noch bis in die 1970er Jahre neben seinem studium ausübte, Gerhold Wöhrer und Infos über die Geschichte und Verwendung des wertvollen Pechs für Mensch und Tier.
Am Vormittag kam die Wiener Archäologin Dr. Claudia-Maria Behling mit 60 Gästen, die zuvor ein Waldfrühstück genießen konnten und am Nachmittag kamen rund 100 Besucher aus allen Teilen Niederösterreichs zur sehenswerten Präsentation mit anschließender Kaffeejause mitten unter den duftenden Föhrenbäumen. Geehrt wurde nicht nur die jüngste Mutter und jene mit den meisten Kindern, sondern auch die älteste Besucherin: Mit der 99-jährigen Katharina Wöhrer aus Matzendorf-Hölles (sie erreicht im kommenden Herbst in weiterin voller Frische ihren 100er) , die mit ihrer Tochter Emma kam, war sie die älteste Besucherin des gesamten NÖ Museumsfrühlings. Frau Wöhrer hat auch eine ganz besondere Beziehung zu diesem Föhrenwald, hat sie doch schon ab ihrer Kindheit ab Ende der 1920er Jahre aktiv im Wald bei der Harzernte immer mitgeholfen.
Beim Kommissionsverkauf des Pecherhofes Hernstein gingen der Pechbalsam und das Ätherische Öl und die von der ältesten Seifenfirma des Landes, der Fa. Schroll aus Sollenau die wie vor 100 Jahren angefertigte, händisch gerührte Pechseife weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.