Leiner-Schließung ist ein schwerer Schlag für die Stadt

Aus für Leiner in der Innenstadt. | Foto: Karl Kreska
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Wiener Neustadt (Red). Kika/Leiner schließt vier Standorte in Österreich - darunter mit Wiener Neustadt und Vösendorf auch zwei in Niederösterreich.
Laut Medienberichten sollen rund 1.150 Beschäftigte gekündigt werden. Das ist für die betroffenen ArbeitnehmerInnen und ihre Familien ein schwerer Schlag . Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation des Unternehmens steht für die Arbeiterkammer Niederösterreich die soziale Absicherung der ArbeitnehmerInnen an oberster Stelle. Die AKNÖ bietet daher den BetriebsrätInnen und den betroffenen Kolleginnen ihre volle Unterstützung an. Besondere Wichtigkeit kommt dabei dem Sozialplan zu, der gerade seitens der Gewerkschaft mit der neuen Firmenleitung ausverhandelt wird.

"Das Möbelhaus Leiner war eine Institution in Wiener Neustadt und immer ein Vorzeige-Standort der Familie Leiner-Koch. Die Schließung ist natürlich ein schwerer Schlag - vor allem für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahren oder gar Jahrzehnten hier beschäftigt waren. Für sie müssen wir alles unternehmen, um sie zu unterstützen. Was die weitere Entwicklung des Standortes betrifft, bin ich bereits seit 14 Tagen in Gesprächen mit der Signa-Gruppe von René Benko, um hier gemeinsam eine Lösung zu finden. Leiner war ein sehr wichtiger Betrieb für unsere Innenstadt. Gerade durch die Nähe zu den Kasematten, dem Herz der bevorstehenden NÖ Landesausstellung, muss es unser aller Bestreben sein, hier rasch zukunftsträchtige Lösungen zu finden. Wir als Stadt haben bereits 2017 unseren Beitrag geleistet, als wir das ehemalige Leiner-Haus 3 übernommen und zur Stadtpark Garage umgebaut haben."

Mit großem Bedauern musste aus den Medien entnommen werden, dass das Immobiliengeschäft Leiner in der Bahngasse seine Pforten schließen wird. Der Konzern rund um Rene Benkö wird anscheinend die Kika-Filiale in der Stadionstraße behalten, die Leiner-Filiale in der Bahngasse aber schließen. Das ist eine sehr traurige Entwicklung für die ArbeitnehmerInnen, für die Innenstadt und für die Landesausstellung in Wiener Neustadt.

Tanja Windbuechler-Souschill: "Die Grünen fordern somit raschest auf oberster Ebene in Gespräche einzutreten und zu versuchen, den Standort in der Bahngasse zu erhalten. Falls dies für das Immobilienkonsortium nicht mehr in Frage kommt, ist für die MitarbeiterInnen ein nachhaltiger Sozialplan erforderlich. "Für den Standort in der Bahngasse muss auf jeden Fall geklärt werden, was denn mit der Immobilie und mit dem Grundstück passieren soll. Hier braucht es die Einbindung in den Stadtentwicklungsplan. Direkt in der Innenstadt gelegen, neben dem Stadtpark, ist das Grundstück naturgemäß lukrativ. Hier muss sich die Stadt einmischen. Außerdem soll der Gemeinderat regelmäßig über die Entwicklungen und Pläne informiert werden", so die Stadtparteichefin der Grünen, Tanja Windbüchler-Souschill. Die Grünen hoffen darauf, dass der Standort nicht sofort geschlossen wird, denn auch während der Landesausstellung wäre ein so großes leerstehendes Gebäude kein positives Aushängeschild für Wiener Neustadt."

Im Zusammenhang mit der Kündigungswelle bei der Kika/Leiner-Gruppe sieht NÖ Soziallandesrätin Königsberger-Ludwig vor allem die Bundesregierung nun in der Pflicht, insbesondere Kanzler Kurz und seinen Vize Strache, die sich vor wenigen Wochen noch für die „Rettung“ der Kika/Leiner-Gruppe medial haben feiern lassen. „Sie können sich jetzt beweisen und zu ihren Versprechungen stehen. Offenbar war es nicht die beste Entscheidung, den Kauf der Unternehmensgruppe einem Immobilieninvestor ans Herz zu legen, vor allem nicht für jene 1.121 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Möbelkette, die nun beim AMS zur Kündigung angemeldet wurden. Dass Standorte in Top-Lage, wie z.B. in Wr. Neustadt, nun für immer schließen müssen, darf folglich auch nicht wundern“, übt Königsberger-Ludwig an der Rolle der Regierungsspitze beim „Verkaufsdeal“ Kritik.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig: "Die Kika/Leiner-Gruppe sei in der Vergangenheit dafür bekannt gewesen, ein verlässlicher und beliebter Arbeitgeber zu sein, der auf langjährige Mitarbeiterbeschäftigung gesetzt habe, meint Königsberger-Ludwig. In Anbetracht der zu erwartenden Arbeitslosen aus der Gruppe 50+ müssen deswegen besondere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ergriffen werden." Es sei aber zu befürchten, so Königsberger-Ludwig, dass das AMS aufgrund der Kürzungen der Bundesregierung wohl bloß bedingt helfen werde können. „Besser heute als morgen müssen für die Menschen Lösungen und Pakete geschnürt werden, die schlagartig ihrer Lebensexistenz beraubt wurden. Ohne zusätzliche Bundesmittel für Schulungen etc. wird es aber schwer sein, den Betroffenen neue Perspektiven am Arbeitsmarkt geben zu können. Kurzum ist jetzt die Bundesregierung am Zug. Sie muss Taten und soziales Gespür folgen lassen - und keine leeren Worte“, betont Königsberger-Ludwig.

Die Sprecher der Signa Holding des Tiroler Immobilieninvestors René Benko, haben auf unsere Anfrage nach der Weiternutzung des Leiner-Standortes Wiener Neustadt kein Statement abgegeben. Die zuständige Abteilung sei auf Urlaub, heißt es.

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