Mein bester Freund: Neues Zuhause für 200 Tiere in Laaben
Serie zur Haustierhaltung in der Region: Der Gnadenhof Hendlberg in Klamm hegt und pflegt seine Schützlinge. Die Bezirksblätter waren zu Besuch.
REGION WIENERWALD (mh). Sie wurden geschlagen, misshandelt, ausgesetzt oder waren kurz vor der Schlachtung – im Gnadenhof Hendlberg fanden Ziegen, Schafe und 140 weitere Tiere Zuflucht. Im heutigen Teil der Serie "Mein bester Freund" sind die Bezirksblätter Wienerwald/Neulengbach zu Besuch auf dem Hof des Tierschutzvereines Animal Spirit in der Gemeinde Brand-Laaben.
Hauptsächlich ehemalige Nutztiere
"Gleich neben unserem Büro betreiben wir einen Gnadenhof für ehemalige ‚Nutztiere‘, auf dem wir rund 200 ehemals gequälte oder vor dem Schlachthof gerettete Tiere aufgenommen haben und bis zu ihrem natürlichen Tod betreuen", erzählt Animal-Spirit-Obmann und Tierarzt Franz-Joseph Plank im Gespräch mit den Bezirksblättern: "Bei uns leben 4 Ponys, 5 Esel, 1 Rind, 2 Lamas, 25 Schafe, 25 Ziegen, 10 Hängebauchschweine, 50 ehemalige Massentierhaltungshühner, 50 Versuchs- oder Mastkaninchen sowie 8 Meerschweinchen. Auch 4 Hunde und 10 Katzen haben sich zu uns ‚verirrt‘." Plank ist immer wieder mit erschütternden Tierschicksalen konfrontiert. So erzählt er beispielsweise von der mit über 30 Jahren sehr alten Ponystute "Alba", die ganz alleine in einer engen Box gehalten wurde. "Sie erholt sich gerade von einem Kieferbruch". Ans Herz geht auch die Schilderung über die 16-jährige Eselin "Amelie", die in letzter Sekunde vor der Schlachtung freigekauft wurde und nun trächtig und fröhlich auf dem Hof herumspaziert.
Mit Spenden finanziert
Kein leichtes Leben hatte bisher auch der Ziegenbock "Egon", der von seinem Vorbesitzer an einer Kette gehalten wurde. "Nun hat er genug Platz und kann auf der großen Weide herumlaufen", sagt Plank. Neben dem Gnadenhof in Klamm betreibt der Verein Animal Spirit zwei weitere Höfe in Oberösterreich. "Zur laufenden Finanzierung unserer Höfe sind wir ausschließlich auf die Hilfe unserer Spender angewiesen, da wir leider keinerlei Unterstützung von öffentlichen Stellen bekommen", schildert der promovierte Veterinärmediziner. Durch die Spezialisierung auf "Nutztiere" sind Hunde und Katzen am Hendlberg in der Minderheit. Hier verweist Plank auf das Tierheim St. Pölten, wo pro Jahr 150 bis 200 Hunde und 300 Katzen untergebracht und an Interessierte vermittelt werden.
Zur Sache
Im Jahr 2016 wurden in der NÖ Fundtierdatenbank 1.180 Tiere eingetragen, 23 Prozent davon (276 Tiere) sind wieder daheim. Aus dem Bezirk St. Pölten wurden davon 22 Hunde, 123 Katzen und 22 sonstige Tiere eingetragen.
www.tiersuche.noe.gv.at
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