Steig ein: Mit "Energie" durch den Wienerwald
Elektromobilität ist die Zukunft – und steckt doch noch in den Kinderschuhen. Ein Testbericht aus erster Hand.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Alle Welt spricht darüber: Elektroautos sind die Zukunft. Doch noch sind es Exoten auf den Straßen. In NÖ waren Ende 2017 genau 4.400 E-Autos zugelassen. Der Anteil der Neuzulassungen betrug im Bezirk St. Pölten Land nur 2,3 Prozent. Wir haben die Zukunft des Autofahrens mal auf Herz und Nieren getestet. Das Lagerhaus Tulln-Neulengbach stellte den Bezirksblättern im Autohaus Neulengbach einen Renault Zoe zur Verfügung. "Das Auto fährt sich nicht anders als ein Benziner", ist Bezirksblätter-Redakteur Michael Holzmanns Eindruck nach den ersten Kilometern. "Das Automatikgetriebe ist gewöhnungsbedürftig, doch der linke Fuß hat jetzt einmal Pause."
Fußgänger werden gewarnt
Fährt das Fahrzeug unter 30 Stundenkilometern, erklingt eine automatische "Fußgängerhupe", um andere Verkehrsteilnehmer auf das nahezu lautlose Gefährt aufmerksam zu machen. Straßenlage und Beschleunigung lassen keinen wesentlichen Unterschied zu anderen Fahrzeugen im 90-PS-Bereich erkennen. Etwas bevormundet fühlt sich Holzmann dann auf der Autobahn: "Schneller als 140 km/h fährt der Renault Zoe nämlich nicht, auch nicht bei Rückenwind und bergab." Das ist natürlich kein Manko, schließlich darf man ja nicht schneller als 130 fahren."
Temposperre bei 140
Die Reichweite liegt bei maximal 350 Kilometern, trotzdem sollte der Testfahrer langsam aber sicher ans Laden denken. Laut der Website "e-tankstellen-finder.com" gibt es 14 Ladestationen in der Region. Die nächste befindet sich bei der Raststation Steinhäusl an der Westautobahn. "1 Stunde 40 Minuten" dauert die Ladezeit bei den derzeitigen 49 Prozent, ist im Display zu lesen. Dem Bezirksblätter-Testfahrer bleibt nichts anderes übrig, als die Zeit mit viel Kaffee zu überbrücken. "Mit einem intelligenten Ladekabel kann man auch zuhause laden", hatte Robert Fuchs vom Lagerhaus Tulln-Neulengbach bei der Übergabe erklärt. Blöd nur, wenn man in einer Wohnhausanlage mit Tiefgarage wohnt, in der sich weit und breit keine Steckdose befindet.
Übrigens: Beim E-Mobilitätstag der NÖ Umweltagentur "enu" können Sie sich noch mehr Infos holen und natürlich Autos Probefahren: 26. Mai, Wachauring Melk.
Ihr Spar-Potenzial
Für die Anschaffung eines Elektro-Autos gilt: Je mehr Kilometer Sie fahren, desto eher rentiert es sich. Bei mehr als 20.000km sparen Sie auf acht Jahre gerechnet mindestens 500 Euro/Jahr. Außerdem gibt es bis zu 6.000 Euro Förderung für E-Auto und Ladestation. Mehr Infos auf www.enu.at
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