Pflegeskandal Kirchstetten: Grab in Stössing geöffnet

2016 war das Begräbnis der 93-jährigen Stössingerin. Nun wurde die "letzte Ruhestätte" geöffnet. | Foto: Bezirksblätter/Holzmann
  • 2016 war das Begräbnis der 93-jährigen Stössingerin. Nun wurde die "letzte Ruhestätte" geöffnet.
  • Foto: Bezirksblätter/Holzmann
  • hochgeladen von Michael Holzmann

STÖSSING / KIRCHSTETTEN (mh). Der Schock in der überschaubaren Wienerwaldgemeinde Stössing sitzt tief. Am Wochenende wurde bekannt, dass im Zuge der Ermittlungen rund um den Pflegeskandal im Clementinum Kirchstetten auf dem Stössinger Ortsfriedhof ein Familiengrab geöffnet und die Leiche einer als 93-Jährige Verstorbenen in die Gerichtsmedizin gebracht wurde.

Im Morgengrauen exhumiert

Die Stössinger haben die Geheimaktion im Morgengrauen am Beginn der Vorwoche natürlich mitbekommen. "Ich habe ursprünglich vermutet, dass ein Begräbnis vorbereitet wird. Aber mir war schnell klar, dass es da um etwas anderes geht", sagt eine Stössingerin im Gespräch mit den Bezirksblättern. "Gott sei Dank gibt es von der betroffenen Familie keine Nachfahren mehr in Stössing. Wer möchte schon, dass sein Familiengrab geöffnet wird?" 2016 wurde die alleinstehene 93-Jährige nach ihrem Tod im Pflegeheim Clementinum begraben. Nun sind ihre sterblichen Überreste Teil eines Kriminalfalls und wurden wieder ans Tageslicht geholt.

Medikamente überdosiert?

Insgesamt vier Pflegehelferinnen und ein Pfleger waren vor einem Jahr in den Verdacht geraten, über Monate demente Patienten gequält zu haben (die Bezirksblätter berichteten). Ein lange erwartetes Gutachten, das seit Monatsbeginn vorliegt, lieferte nicht die erhofften Beweise. "Der Gutachter hat aus der Befundung der Betroffenen keinen Sachbeweis erbringen können, dass Medikamente eigenmächtig verabreicht wurden oder die Misshandlungsvorwürfe nachweisbare Verletzungsfolgen hatten", sagt Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten auf Anfrage der Bezirksblätter. "Es gibt weitere Verdachtsmomente, denen noch nachgegangen wird." Im Zuge der Ermittlungen wurden bisher zwei Exhumierungen, eine weitere in Wien, durchgeführt. Mit einem Ergebnis ist erst in mehreren Wochen zu rechnen.

Zur Sache

Seit Oktober 2016 läuft das Ermittlungsverfahren gegen fünf ehemalige Pflegekräfte des Pflegeheims Clementinum. Sie stehen im Verdacht, über Monate demente Patienten gequält zu haben. Nun wurden im Zuge der Ermittlungen zwei verstorbene Patientinnen exhumiert.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.