Bäcker im Überlebenskampf
Unternehmer Wolfang Simhofer aus Innermanzing über Strategien gegen das Bäckersterben.
INNERMANZING (mh). Die Zeiten für den guten alten Bäcker sind hart geworden. Im Wettstreit mit Supermärkten und Tankstellen-Shops, die rund um die Uhr ofenwarme Backware bieten, wird es für den Bäcker ums Eck immer schwieriger zu überleben. "In der heutigen Zeit sind für einen guten Bäcker leider nicht mehr die Facheigenschaften, sondern eher die wirtschaftlichen Eigenschaften gefragt", sagt Bäckermeister Wolfgang Simhofer aus Innermanzing. Neben dem Hauptgeschäft betreibt er in der gesamten Region vier weitere Filialen.
Bäckersemmel länger frisch
"Als Bäcker muss man Unternehmer sein und sich in einem sehr breiten Gebiet auskennen – mit Recht, Marketing, Management. Das Fach ist leider eher in den Hintergrund gerückt. Das Gewerbe verändert sich ständig."
Simhofer beschäftigt einen Facharbeiter als Produktentwickler und Qualitätsbeauftragten, damit er für seine Schreibtischarbeit genug Zeit hat: "Meine Haupttätigkeit ist die Verwaltung und das Entwickeln von Konzepten, um den Gesetzen nachzukommen. Alleine das ist schon viel Arbeit." Worin besteht nun der große Unterschied zwischen einer Tankstellen-Semmel und einem Produkt aus einer "echten" Bäckerei? "Unsere Semmel wird ohne irgendwelche Zusatzstoffe produziert und am nächsten Tag gebacken. Durch die Langzeitführung und die natürlichen Zutaten kann ich sie auch noch am nächsten Tag essen", sagt Simhofer. "Ein Teigling von der Tankstelle oder vom Supermarkt ist durch sehr viel Chemie zwar zwei Monate tiefgekühlt haltbar, aber dafür zwei Stunden nach dem Kauf hart und alt."
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