"Die E-Mobilität ist die Zukunft"
Markus Figl, Geschäftsführer des Autohauses Figl in Neulengbach und Purkersdorf, im Bezirksblätter-Gespräch.
Herr Figl, wie überlebt man heute als Autohändler?
Das Automobilgeschäft ist kein einfaches. Man muss ständig vorne dabei sein, um nachhaltig am Markt bestehen zu können. Wir sind von drei auf zwei Standorte zurückgegangen und haben uns gleichzeitig auf drei Marken spezialisiert, weil eine gewisse Breite in unserer Branche sehr wichtig ist, damit man nicht von einem Hersteller abhängig ist.
Mit den Marken Nissan, Peugeot und Hyundai funktioniert das?
Ein Auto muss gefallen, ein Auto muss perfekt zu jemandem passen, ein Auto muss eine hohe Qualität haben, ein Auto muss günstig im Ankauf und im Betrieb sein – und es hat natürlich auch ein gewisses Prestige. Wir haben in jeder dieser drei Marken das gefunden, was wir gesucht haben. Jede Marke hat ihre Vorteile und ist Teil des Ganzen.
Kommt durch die E-Mobilität der große Umbruch?
Grundsätzlich sehe ich das sehr positiv. Die E-Mobilität ist mittlerweile sicherlich im Vormarsch. Es wird eine sehr schnelle Entwicklung geben und da sind wir mit unseren Herstellern sehr gut aufgestellt. Dadurch verändern sich natürlich auch die Berufsbilder. Früher war es der Kfz-Mechaniker, heute haben wir den Kfz-Techniker und es geht immer weiter in Richtung Elektronik. Auch in Zukunft wird sich der Kfz-Techniker weiterentwickeln. Wir brauchen uns vor der E-Mobilität nicht zu verstecken und wir haben keine Angst davor. Ganz im Gegenteil: Sie ist die Zukunft – gerade im urbanen Bereich. Die E-Mobilität darf jetzt nicht verschlafen werden – nicht als Autohaus und auch nicht als Hersteller. Das ist auch ein großes Thema. Manche Hersteller haben ja sehr lange zugewartet, einige andere sind schon sehr weit. Wir haben in unserem Angebot alle alternativen Antriebe von Elektro, Hybrid über Plug-in-Hybrid bis Fuel Cell und sogar elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge.
Ist das mittlerweile schon das große Geschäft?
Das große Geschäft ist es jetzt noch nicht, weil wir die Strukturen schaffen müssen und das kostet immer Geld. Unsere Mitarbeiter sind schon von A bis Z geschult, wir haben die Werkzeuge für die Elektronik angeschafft und wir haben die Arbeitsplätze an die Hochspannung angepasst. Der große Absatz ist noch nicht da, aber er wird über kurz oder lang nicht auf sich warten lassen. Aber auch Benzin- und Dieselantrieb werden in Zukunft ihre Berechtigung auf dem Markt vorfinden.
Auch dem Wasserstoff wird als Antriebsart für Autos eine große Zukunft vorausgesagt.
Da sind wir genauso gut aufgestellt. Hyundai hat ein fertiges Wasserstofffahrzeug, das bereits in Serienreife verkauft wird. Ein weiteres Fahrzeug ist kurz vor der Vorstellung. Ich habe es schon gesehen.
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