Richterin greift durch: Rinderstall geräumt
Landwirt wegen Tierquälerei verurteilt – Kühe müssen verwertet werden
KIRCHSCHLAG (bs). Am Mittwoch, 11. April 2018 fand in der Außenstelle Zwettl des Landesverwaltungsgerichtes NÖ eine Verhandlung wegen Tierquälerei statt. Die Amtstierärztin und Behörden gehen seit vorigen Sommer gegen einen Landwirt aus dem Raum Ottenschlag vor. Ihm wird vorgeworfen, seine Tiere zu quälen.
30 Zentimeter im Kot
Nach einer Anzeige im Sommer 2017 wurde die Amtstierärztin aktiv und beanstandete am 13. Juni 2017 nach einer Besichtigung schwere Missstände. Demnach sind 35 Rinder etwa 30 Zentimeter im Dreck gestanden, hätten keine Wassertränke zur Verfügung gehabt und einen schlechten Ernährungszustand aufgewiesen. Sie gab an, dem 58-jährigen Landwirt Verbesserungsaufträge erteilt zu haben. Tags darauf hätte es zwar bereits Fortschritte gegeben, aber noch keine ausreichende Verbesserung. Daraufhin hat die Amtstierärztin auch eine Anzeige nach Paragraf fünf verfasst. Erst nach einer weiteren Besichtigung im Juli und einer weiteren Strafanzeige nach Paragraf fünf im Oktober, nachdem der Stall wieder stark verschmutzt war, wurde die Behörde aktiver. Die Richterin fand im Rahmen der Verhandlung klare Worte: "So eine Haltung ist eine Katastrophe!"
Tiere abgenommen
Nun ließ die Richterin ihren Worten auch in Form der schriftlichen Urteilsverkündung Taten folgen. Sie verurteilte den mutmaßlichen Tierquäler zu rund 3.000 Euro Geldstrafe und lässt ihm die Tiere abnehmen, also den Stall räumen. Der Zwettler Bezirkshauptmann Michael Widermann bestätigte auf Bezirksblätter-Anfrage: "Der Landwirt ist derzeit dabei, die von der Richterin getroffenen Anordnungen freiwillig und selbst umzusetzen."
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