Feuerwehr warnt vor Katastrophen

Dieses bald 35 Jahre alte Auto sorgt für Unruhe. | Foto: FF Zwettl-Stadt
  • Dieses bald 35 Jahre alte Auto sorgt für Unruhe.
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ZWETTL (bs). Durchschnittlich beinahe täglich rücken die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Zwettl-Stadt zu einem Einsatz aus. Die Bilanz aus dem Jahr 2016 weist etwa 273 technische Einsätze, 21 Brandsicherheitswachen sowie 36 Brandeinsätze (darunter 29 TUS-Alarme) auf. Dafür stehen den Freiwilligen derzeit zwei Tanklöschfahrzeuge mit 4000 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung. Eines der beiden Fahrzeuge ist jedoch bereits 34 Jahre alt und wird im kommenden Jahr aus dem Bestand ausgeschieden. Ein Ansuchen auf eine Förderung in der Höhe von 80.000 Euro für den Ersatz dieses Fahrzeuges wurde nun vom Land NÖ abgewiesen. "Damit können wir zukünftig die Sicherheit der Bewohner der Stadt Zwettl nicht mehr gewährleisten", schlägt Kommandant-Stellvertreter Matthias Hahn nun Alarm.

Wohnblöcke und Co

Vor allem im Hinblick auf große Einrichtungen wie etwa das Landesklinikum, Pflegeheime, Schulen, Wohnblöcke oder große Firmenareale sieht Hahn im Ernstfall eine große Bedrohung. "Mit einem Tanklöschfahrzeug kann ein Brandausbruch in den genannten Objekten kaum bewältigt werden", warnt er vor Katastrophen.
Unternehmer Christof Kastner erfuhr von den Bezirksblättern von diesem Gefährdungspotenzial: "Ich halte das für eine sehr beunruhigende Information. Als großes Unternehmen vertrauen wir auch im Falle eines Brandes auf die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr. Die vielen Freiwilligen der Feuerwehr müssen auch das geeignete Gerät zur Verfügung haben", fordert Kastner die Politik zum Handeln auf.
Auch Primar Manfred Weissinger hat als ärztlicher Leiter des Landesklinikums Zwettl nach eigenen Angaben größtes Interesse, die FF Zwettl-Stadt in jeglicher Hinsicht zu unterstützen. "Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich im Rahmen meiner Aufgaben und Funktionen für die Sicherheit unserer Patienten und Bürger in der Stadtgemeinde Zwettl einsetzen werde", so Weissinger in einem Statement gegenüber den Bezirksblättern.

HLF4 wäre Option

Das Landesfeuerwehrkommando verweist unterdessen auf die Feuerwehrausrüstungsverordnung (FAV), nach der der FF Zwettl-Stadt nur ein derartiges Fahrzeug zustehe. Pressesprecher Resperger dazu: "Im Gemeindegebiet von Zwettl sorgen 26 Feuerwehren für die Sicherheit von etwa 11.000 Einwohnern. Bei größeren Einsätzen werden laut Alarmplan mehrere Feuerwehren hinzugezogen. Selbstverständlich gilt das auch bei Ereignissen im Klinikum Zwettl, wo bereits bei Alarmstufe 2 die Feuerwehren Zwettl, Moidrams, Gradnitz und Oberstrahlbach ausrücken. Bei der Alarmstufe 3 rücken 13 und bei der Alarmstufe 4 bereits 20 Feuerwehren zur Einsatzstelle aus", so Resperger.
Im gesamten Gemeindegebiet von Zwettl könne laut Resperger derzeit auf insgesamt 26 Branddienstfahrzeuge zurückgegriffen werden: 16 HLF1, 5 HLF2 und 5 HLF3. "Zusätzlich ist in der FAV pro Bezirk auch noch die Stationierung eines HLF4 vorgesehen. Dieses Einsatzfahrzeug kann vom Bezirksfeuerwehrkommando variabel zugeteilt werden. Eine Möglichkeit, die noch in Anspruch genommen werden könnte. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Versorgung der Gemeinde Zwettl durch Branddienstfahrzeuge der Feuerwehr als optimal bezeichnet werden kann", so Resperger. Da es sich beim HLF4 jedoch um ein sehr großes Einsatzfahrzeug handelt, wäre dieses laut Hahn für die FF Zwettl-Stadt nicht praktisch.
Der ÖVP-Landtagsabgeordnete aus dem Bezirk Zwettl, Franz Mold, sprach vergangenen Donnerstag diese Situation beim zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) an. Danach wusste Mold jedoch noch nichts Konkretes zu berichten.

Bewegung in Diskussion

Der oberste Chef der Freiwilligen Feuerwehr Zwettl-Stadt ist Bürgermeister Herbert Prinz. Auf diese Problematik angesprochen, gibt Prinz zu Protokoll: "Für mich als Bürgermeister ist der ausreichende Schutz der Bevölkerung im Brandfalle ein sehr ernstes und wichtiges Anliegen. Die Sorgen der FF Zwettl-Stadt sind auch für mich nachvollziehbar. Daher habe ich in dieser Angelegenheit bereits einen Termin für ein persönliches Gespräch mit der FF Zwettl vereinbart." Dieses soll laut Hahn am 20. April stattfinden. Vielleicht zeichnet sich dann eine brauchbare Lösung ab, denn in letzter Konsequenz würde das Kommando laut Hahn geschlossen die Ämter nicht zuletzt aufgrund der privaten Haftung zurücklegen.

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