Schulanfang – Hilfe, mein Kind treibt mich in den Ruin

Foto: Foto: Pollak

BEZIRK ZWETTL. Gestresste Eltern, um die Spongebob-Schultasche ringende Kinder und leergekaufte Schreibwarengeschäfte: Der Schulanfang wirft seine Schatten voraus. Und er belastet das Budget vieler Familien. Im Schnitt geben die Niederöstereicher 783 Euro pro Schulkind und Jahr aus, AHS-Oberstufenschüler kosten ihre Eltern gar über 1.200 Euro. Vier von fünf Haushalten fühlen sich dadurch stark belastet. Die BEZIRKSBLÄTTER packen die Schultasche und rechnen nach.

Drei Kinder in der Schule

BB-Mitarbeiterin Petra Pollak und ihr Ehemann Josef aus Süßenbach haben drei Kinder, für das jüngste Kind - Marlene - fängt heuer im Herbst der Ernst des Lebens an. Dass Schule gleichzusetzen ist mit finanziellen Belastungen, kann die Familie nur bestätigen: "In den Volksschulen ist es großteils üblich, schon am Schulschluss Listen mit dem benötigten Schulmaterial für den Herbst zu bekommen. Dadurch kann man sich das Einkaufen während der Sommerferien gut einteilen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Lehrkräfte dezent darauf hinweisen, bei den Schulsachen auf gute Qualität zu achten. Auch als Eltern bemerkt man, dass sich gute Qualität 'bezahlt' macht. Sparen lässt sich etwa mit Schultaschenmodellen aus dem Vorjahr. Das geht nicht zu Lasten der Qualität und den Kindern ist es egal – zumindest meinen Kids", berichtet die dreifache Mutter und weiter: "Die Kosten für Sportsachen inklusive Turnschuhe, Hausschuhe, Hefte, Umschläge, Mappen, Malsachen, Stifte usw. liegen bei ca. 80 Euro pro Kind, wobei natürlich noch Sachen vom Vorjahr verwendet werden. Für Marlene ist es mehr, die Schultasche mit Turnsackerl und Pennal schlägt sich mit ca. 100 Euro zu Buche, für die Schulsachen brauchen wir nochmals geschätzte 150 Euro."

Mittelschule wird teuer

Was beim Ältesten, David, in der neuen Mittelschule alles kommen wird, könne sie noch nicht abschätzen, aber dort stünden über kurz oder lang wohl auch ein Laptop, ein Taschenrechner und vieles mehr an. "Zum Glück ist Nachmittagsbetreuung bei uns kein Thema, Gott sei Dank sind die Kinder nach der Schule bei den Großeltern untergebracht. Aber Schulschikurse, Projekttage, Wandertage sowie der Bastelmaterialbeitrag für das ganze Jahr kommen noch extra dazu", seufzt Petra Pollak abschließend.

Schulen gefordert

"Um eine Chancengerechtigkeit bei der Schulfinanzierung herzustellen, wäre es sinnvoll, dass die Schulen die gesamten Arbeitsutensilien günstiger ankaufen um somit allen Schülern gleiche und leistbare Schulunterlagen bereitstellen zu können", so Jürgen Binder, Leiter der Arbeiterkammer in Zwettl auf Bezirksblätter-Anfrage.
"Auch sollen die Schulleitungen mehr über bereits bestehenden Unterstützungen informieren (Bezieher der Bedarfsorientierten Mindestsicherung erhalten zu Schulbeginn ein kostenloses Schulstartpaket). Auch Elternvereine sind eine wichtige Informationsquelle damit einkommensschwache Familien einen finanziellen Zuschuss erhalten", ergänzt Binder.

Sofortige Entlastung

Der Zwettler Bezirksparteiobmann der FPÖ, Alois Kainz, fordert in einer Aussendung auf Bezirksblätter-Anfrage eine sofortige und umgehende Entlastung der betroffenen Eltern. Als mögliche Maßnahmen führt er die 2009/10 vom Land NÖ ersatzlos gestrichene Schulstarthilfe wieder einzuführen. Außerdem fordert Kainz die Kostenübernahme des Bundes für den verpflichtenden Kauf von Laptops und Tablets. Weiters fordern die Freiheitlichen laut Kainz ein NÖ Erziehungsgeld. "Ein gerechtes Modell soll Wenig- und Alleinverdiener, als auch den Mittelstand, in den ersten sechs Jahren der Kinderentziehung finanziell entlasten", so der Bezirksparteiobmann dazu. Abschließend weist Kainz auf die aus FPÖ-Sicht notwendige Gratis-Nachhilfe hin, die von der ÖVP abgelehnt wurde.

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