Haager wehren sich gegen Sendemast
1.100 Unterschriften wurden bereits gegen das "neue strahlende Wahrzeichen" gesammelt.
HAAG. Ein geplanter Handymast stößt in Haag auf heftigen Widerstand. Der Mast entlang der Bahnstrecke befindet sich im Siedlungsgebiet mit neuem Kindergarten, Seniorenzentrum und Freizeitanlage mit Kletterturm, Skaterplatz, Bad und Tennisanlage.
"Hier soll kein neues strahlendes Wahrzeichen von Haag entstehen", heißt es von einer ins Leben gerufenen Bürgerinitiative. Bereits 1.100 Unterschriften wurden gesammelt.
Zur Sicherheit des Bahnbetriebs
Der Mast spielt "eine wesentliche Rolle zur Gewährleistung des sicheren Bahnbetriebs bei Notfällen", erklärt ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif (siehe Zur Sache). "Darüber hinaus wird auch die mobile Kommunikation für die Fahrgäste der Eisenbahnverkehrsunternehmen erheblich verbessert", ergänzt er. Der Standort sei nach "technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bestmöglich ausgewählt" worden, um den Bau weiterer Sendeanlagen im Umkreis zu vermeiden.
Auswirkungen der Strahlung
"Mobilfunkwellen haben Einfluss auf die menschliche Biologie. Vor allem auf das Blut, das Nervensystem, die Hormone und die Zellteilung. Dies ist bereits wissenschaftlich erwiesen", fürchten die Initiatoren schädliche Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.
"Die Antennen werden nur entlang der Bahnstrecke ausgerichtet", heißt es seitens der ÖBB. Zudem sei der "Wirkungseinfluss der Sendeanlage auf umliegende Häuser einerseits durch das Verhältnis der Sendeanlage-Höhe zur Höhe der Häuser und andererseits durch die begrenzte Absenkung nach unten stark reduziert", versucht man die Gemüter zu beruhigen.
Kontakt wird gesucht
„Als Bürgermeister der Stadtgemeinde Haag nehme ich die Sorgen der Anrainer ernst und versuche in der Kommunikation gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vermittelnd zwischen ÖBB und der Initiative tätig zu sein", erklärt Bürgermeister Lukas Michlmayr.
"Der ÖBB-Infrastruktur AG ist das gute Einvernehmen mit der Gemeinde Haag wichtig und ist daher bereits in Kontakt mit der Gemeinde", erklärt ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif.
Zur Sache: Im Auftrag des BMVIT verbessert die ÖBB-Infrastruktur AG gemeinsam mit den österreichischen Mobilnetzbetreibern im Rahmen des Programms Mobilfunk (ProgMo) die Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecken. Rund 1.500 Kilometer des heimischen Eisenbahnnetzes sollen verdichtet werden.
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