Palmkätzchen und Blütenmeer: So retten wir unsere Bienen

Imker-Obmann Alfred Köstler und seine Tochter Lena. Auch Stadtbewohner können viel für den Erhalt der Bienen tun.
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  • hochgeladen von Thomas Leitsberger

BEZIRK AMSTETTEN. "Es ist ein fragiles System. Immer wieder sind wir mit neuen Überraschungen und neuen Herausforderungen konfrontiert", erzählt Imker Alfred Köstler, der als Obmann und anlässlich des 111-jährigen Bestehens der Ortsgruppe Amstetten zu einem Infotag in die Stadtbücherei lud. – Um die Zukunft der Biene zu sichern, müsse man diese der Bevölkerung zugänglich machen, so der 43-Jährige.

Bienen: eine bedrohte Art

Rund 230 Bienenvölker leben im Stadtgebiet von Amstetten. Bei einer Population von bis zu 50.000 pro Volk macht das insgesamt 11,5 Millionen Bienen. Dennoch, sie sind eine bedrohte Art. Neonikotinoide (Insektenschutzmittel) setzten den Bienen in den vergangenen Jahren massiv zu. Auch die eingeschleppte Varroamilbe sorgte in der Vergangenheit für den Tod ganzer Völker.

Auf der Suche nach Nahrung

Eine Bedrohung der anderen Art ist das schrumpfende Nahrungsangebot. Da Agrarflächen und bebautes Gebiet nur bedingt notwendige Blüten bereitstellen, sind besonders Honigbienen in diesen Regionen auf menschliche Hilfe angewiesen. So appelliert auch Alfred Köstler an die Bevölkerung, bewusste Schritte für den Erhalt der Bienen zu setzen – oft ganz einfache.

So helfen wir den Bienen

"Palmkätzchen stehen lassen, auch wenn sie am Osterstrauch recht schön sind", bittet etwa der Imker. Die Kätzchenweide ist die wichtigste Nahrungspflanze für Honig- und viele Wildbienen. Lieber "eine Weide stecken" als eine Thuje pflanzen. "Küchenkräuter, die schon viele im Garten haben, blühen lassen", so Köstler weiter.
Borretsch ist eine "hervorragende Insektenweide", die den ganzen Tag Nektar spendet.

Samen für die Bienen säen

Wer den Bienen helfen möchte, sollte auf Blumen mit offenen Blüten setzen oder kann auch einfach auf einem Stück Wiese auf das Mähen verzichten. Der Imkerverein verteilt derzeit 400 Samensäckchen mit einem Blütenmix für 1 m². Darin enthalten ist Saatgut etwa der Kornrade, Kornblume und von Klatschmohn. Wer dies sät, wird "schnellen Erfolg" ernten, so Köstler.

Wer Bienen etwas besonders Gutes tun will, pflanzt einfach eine Linde. "Linden sind der Rauschbaum der Bienen", erzählt der Amstettner von einem besonders verführerischen Duft und rät, sich einfach einmal unter eine Linde zu stellen, die Augen zu schließen und dem Summen zu lauschen.

Auf zum Imker-Stammtisch

Für Interessierte gibt es jeden ersten Donnerstag im Monat ab 19 Uhr im Gasthaus Kraus in Amstetten einen Imker-Stammtisch. Aber Vorsicht: "Die Faszination lässt einen nicht mehr los", sagt Köstler, der schon mit seinem Großvater imkerte.

Zur Sache: Sind Bienen gefährlich? "Nein", sagt Imker Alfred Köstler. Bienen sind nicht gefährlich und auch nicht "lästig". Sie kommen nicht "zum Grillen oder Frühstück" wie etwa Wespen. Sie sind Vegetarier und interessieren sich nicht für den Menschen, so Köstler.

Imker-Obmann Alfred Köstler und seine Tochter Lena. Auch Stadtbewohner können viel für den Erhalt der Bienen tun.
Schüler besuchten den Informationstag in der Stadtbücherei in Amstetten.

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