Ein Fall für den Minister

Seewiesen bei Turnau spielt bei einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an Minister Hundstorfer eine zentrale Rolle. HACKL
  • Seewiesen bei Turnau spielt bei einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an Minister Hundstorfer eine zentrale Rolle. HACKL
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Die Grünen richteten eine Anfrage an Minister Hundstorfer. Es geht dabei um das Forstgut Aflenz.

Das 6000 Hektar große Forstgut Aflenz, das sich im Besitz der Pensionsversicherungsanstalt befindet, hat aufgrund seiner Lage eine große Bedeutung für die Wasserversorgung der Steiermark. Im Forstgut Aflenz liegt ein großer Teil der Quellen der "Zentralwasserversorgung Hochschwab-Süd" (ZWHS). Die Wasserrechte der ZWHS beinhalten auch Auflagen und Beschränkungen für die Waldnutzung.
Im Jahr 2004 hat die Pensionsversicherungsanstalt das Forstgut Aflenz für 25 Jahre an die Quantum Forstgut Aflenz GmbH verpachtet. "In letzter Zeit sind jedoch immer wieder Beschwerden aus der Bevölkerung aufgetaucht, wonach ein zum Forstgut gehörendes Haus in der Ortsmitte von Seewiesen in desolatem Zustand ist und mittlerweile eine Gefährdung der Bevölkerung darstellen könnte", sagte der Grüne Landtagsspitzenkandidat NAbg. Werner Kogler und hat sich deshalb nun an den zuständigen Minister Rudolf Hundstorfer gewendet und richtete fünf Fragen betreffend des Forstgutes Aflenz an ihn.   

1. Welche Einnahmen konnte die Pensionsversicherungsanstalt durch die Verpachtung des Forstgutes Aflenz in den Jahren 2005 - 2010 erzielen?

2. Wie oft und mit welchem Ergebnis wurde die zum Schutz des Wassers nötige Beschränkung der Waldnutzung kontrolliert?

3. Welchen Wert hatte das Forstgut Aflenz zum Zeitpunkt der Verpachtung im Jahr 2004 und welchen Wert hat es mit Stichtag 1.6.2010?

4. Warum wird das zum Forstgut gehörende Haus in Seewiesen dem Verfall Preis gegeben und nicht in Stand gesetzt?

5. Bestehen Pläne, die Jagdstelle des Forsthauses Aflenz nach zu besetzen?

Minister Hundstorfer hat nun bis 1. September Zeit zu antworten.

Der Pächter gibt Auskunft

Beantwortet hat unterdessen Carl Auer von Welsbach, Pächter des Forstguts Aflenz, die Fragen der Grünen:
"Die Pachtverträge sind öffentliche Verträge und keine Geheimakten. Es müsste für die Grünen ein leichtes sein, Einsicht in die Pachtverträge zu erhalten", sagt Carl Auer von Welsbach.
Zur zweiten Frage: "Österreich hat das strengste Forstgesetz in Europa. Unsere Form der Waldnutzung wird von der Forstbehörde laufend kontrolliert, zusätzlich werden wir von der PVA zweimal jährlich kontrolliert", erklärt Auer von Welsbach.

Ausführlich fällt die Antwort von Carl Auer von Welsbach zur Frage des desolaten Hauses in Seewiesen aus: "Im Ortszentrum von Seewiesen gibt es drei Häuser, die in einem desolaten Zustand sind, eines davon gehört der PVA. Im Vorjahr haben wir Sicherungsmaßnahmen an diesem Haus durchgeführt. Nach einer Begehung durch die Baukommission der Gemeinde Turnau wurde festgestellt, dass keine Baufälligkeit mehr gegeben ist. Es stimmt, dass es ein baufälliges Haus in Seewiesen gibt, aber es gehört nicht der PVA."

Carl Auer von Welsbach ergänzt, dass es keine Erhaltungspflicht von PVA-Gebäuden durch die Quantum Forstgut Aflenz GmbH gibt. "Das PVA-Haus in Seewiesen war schon vor unserer Ära in einem baufälligen Zustand. Jetzt ist das Haus nicht mehr zum Sanieren", sagt Auer von Welsbach ergänzend.
Autor Markus Hackl

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