Veitsch: Mit der Seilrutsche über die Brunnalm

So eine Seilrutsche wird in Veitsch auf der Brunnalm gebaut. Das Bild zeigt die Zipline Stoderzinken in Gröbming. | Foto: zipline.at/Martin Huber
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Gemeinderat und Bank haben grünes Licht gegeben. Jetzt ist der Weg frei, zur Umwandlung des Schigebietes Brunnalm am Fuß der Hohen Veitsch zu einem Ganzjahresbetrieb.
Dem Gemeinderat von St. Barbara präsentierte Christian Steiner, Geschäftsführer der Freizeitbetriebe Veitsch, die umfassenden Neuerungen rund um die Brunn-alm: "Am augenscheinlichsten werden sicherlich das neue Gästezentrum beim Parkplatz der Talstation, die neue Gastrohütte beim Ausstieg des Sonnkogelliftes und die Seilrutsche sein, wobei natürlich die ,Zipline' die größte Außenwirkung haben wird und natürlich auch als Frequenzbringer dienen soll", erklärt Christian Steiner.

Baubeginn für sämtliche Bauprojekte soll bereits im Juni sein. "Mit Gästezentrum und Sonnkogel-Hütte wollen wir bereits im Dezember in Betrieb gehen. Die Zipline und die Erweiterung des Kinderlandes sollen mit Start der Sommersaison 2019 fertig sein", gibt Steiner den ambitionierten Zeitplan vor.

Weiters werden die Beschneiungsanlagen erweitert beziehungsweise die Kapazitäten erhöht. Bei gleichbleibender Wasserentnahme soll die Beschneiungsleistung von 80 auf 135 Liter pro Sekunde gesteigert werden. Die Energieleistung wird mit einer zweiten Trafostation verbessert, dadurch kann auch der WSV-Lift elektrisch betrieben werden. "Wir werden dadurch auch energieeffizienter und reduzieren unsere Stromkosten", so Steiner.
Bei der Talstation des Sonnkogelliftes wird die bestehende Garage erweitert, der Parkplatz wird nochmals vergrößert, am Breitriegel werden Messpegel für die Lawinensicherung errichtet, das Kinderland wird erweitert und bekommt einen Sommerspielplatz dazu.
In Summe machen die Investitionen 5,4 Millionen Euro aus. 30 Prozent schießt das Land dazu. 29 Prozent kommen direkt von der Bank, für die restlichen 41 Prozent braucht es eine Haftungserklärung der Gemeinde St. Barbara. In der vorwöchigen Gemeinderatssitzung haben SPÖ und ÖVP für die Haftung gestimmt, die FPÖ dagegen, die Bürgerliste BFA enthielt sich der Stimme.

Plus 50.000 Gäste

Die Veitscher Brunnalm soll somit zum Ganzjahresbetrieb werden. "Im heurigen Winter hatten wir 98 Betriebstage, durch den Sommerbetrieb sollten wir im Jahreslauf doch auf 300 Betriebstage kommen", erklärt Christian Steiner. Und so soll sich der Sommerbetrieb auf die Gästefrequenz auswirken: 40.000 Gäste sind es im Idealfall im Winter, im Sommer sollen jetzt 50.000 bis 60.000 Gäste zusätzlich dazukommen. Auch beim Personal wird aufgestockt: In Summe soll der Ganzjahresbetrieb 10 bis 15 Vollzeitjobs bringen.

Weniger Zuschüsse

Was bringt so ein Projekt der Gemeinde? "Mehr als man ursprünglich vermuten könnte", sagt Steiner und rechnet vor: "Bisher musste die Gemeinde pro Jahr rund 500.000 Euro dazuschießen. Diese Zuschüsse sollten sich in Zukunft doch erheblich verringern. Nach vorsichtigen Berechnungen sollte der Abgang auf deutlich unter 300.000 Euro gedrückt werden." Damit erhöht sich der Handlungsspielraum der Marktgemeinde St. Barbara. "Das war auch das schlagende Argument, damit sich das Land überhaupt an diesem Projekt beteiligt hat", so Christian Steiner.

Im Detail

Mit dem Bau des Gästezentrums "Gamsmugel" bei der Talstation und der Sonnkogel-Hütte beim Ausstieg des Sonnkogelliftes bekommt die Brunnalm zwei neue Leuchttürme. Das Gästezentrum wird ein dreigeschoßiger, moderner Bau und soll die ganze Infrastruktur der Bergbahnen beherbergen (Zugang, Personenlift, Liftkassen, Sozialräume für Mitarbeiter, Sanitärräume, Bergrettungsräumlichkeiten und auf der Dachterrasse die Gamsmugel-Bar mit großer Sonnenterrasse.
Die Sonnkogel-Hütte soll eine urige Gastrohütte mit großzügiger Sonnenterrasse werden. Beide Gastrobetriebe werden von den Freizeitbetrieben selbst betrieben: "Wir sehen uns als Bereicherung des bestehenden gastronomischen Angebots und keinesfalls als Konkurrenz. Wir wollen ein ganzjähriges Gastronomieangebot sieben Tage in der Woche sicherstellen", so Christian Steiner von den Freizeitbetrieben.

Die Seilrutsche

Christian Steiner, Geschäftsführer Freizeitbetriebe Veitsch: "Wir haben uns für die Zipline entschieden, weil wir genau damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region haben. Die nächsten großen Seilrutschen gibt es in Gröbming und im niederösterreichischen Annaberg. Wir glauben schon, damit einen Besuchermagneten zu schaffen."
Und das wird die Zipline auf der Brunnalm können: Mit dem Sessellift geht es zur Bergstation, von dort zu Fuß in wenigen Minuten auf das Plateau des Sonnkogels. In zwei parallel verlaufenden Seilbahnen geht es 1.400 Meter in rasanter Fahrt – bis zu 120 km/h können erreicht werden – über die Brunnalm. Endstation ist oberhalb des Parkplatzes am östlichen Rand beim Gästezentrum. Die Zipline selbst kostet 912.000 Euro. Die Bauten dazu sind nicht übermäßig groß: Es gibt eine Startplattform, die aus einem Masten, der Seilverankerung und einer Zugangstreppe besteht. Am Ziel steht wieder ein Mast mit Seilverankerung.
Am Seil selbst wird man per Sitzgurt mit einem Rollbügel eingehängt. Die Bügel sind selbstbremsend. Eine kurze Einschulung vor Ort – und los gehts mit dem rasanten Vergnügen.

Weiterführende Links zu:
Schigebiet Brunnalm
Zipline Stoderzinken

So eine Seilrutsche wird in Veitsch auf der Brunnalm gebaut. Das Bild zeigt die Zipline Stoderzinken in Gröbming. | Foto: zipline.at/Martin Huber
Das Gästezentrum wird beim Parkplatz Talstation errichtet. Hier endet auch die Seilrutsche, die quer über die Brunnalm verlaufen wird. | Foto: Podbressnik
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