Raunächte - oder 12 Tage außerhalb der Zeit!

Warum zwölf Tage?

Vermutlich hat der Brauch seinen Ursprung durch die Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Dieses hat nur 354 Tage im Jahr und somit werden auf die 365 Tage des Sonnenjahres fehlenden elf Tage, beziehungsweise zwölf Nächte, als sogenannte "tote Tage" eingeschoben. Im europäischen Raum fallen sie regional unterschiedlich, liegen aber überall in der Zeit zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Jänner. Meistens beginnen sie mit der Thomasnacht, der längsten Nacht im Jahr zur Wintersonnenwende, manchmal aber auch erst mit der Heiligen Nacht.
Vier der zwölf Raunächte sind von ganz besonderer Bedeutung:

• Die längste Nacht des Jahres zur Wintersonnenwende, auch Thomasnacht genannt, am 21. Dezember
• Die heilige Nacht, am 24. Dezember
• Die Nacht, in der wir zu Silvester das neue Jahr willkommen heißen, am 31. Dezember
• Die Nacht zum Dreikönigstag am 5. Januar
Geheimnisvolle Rituale:

Besonders beliebt und auch weithin bekannt ist das Räuchern!
Dem Räuchern sollte man in den Raunächten besonders viel Zeit schenken. Traditionell räuchert man zur Wintersonnenwende (21.12.), am 28. Dezember, zu Silvester und am 5. Jänner. Es spricht allerdings nichts dagegen in jeder heiligen Nacht zu räuchern.
Unsere Vorfahren räucherten Heilkräuter und Hölzer, als "Weihrauch" verwendete man Harze von heimischen Bäumen. Heutzutage kann man aus einer großen Vielfalt seine Lieblingsräucherstoffe wählen, noch schöner wäre es natürlich, wenn man im Sommer Kräuter angepflanzt, sie zu Vollmond geerntet und dann getrocknet hat.

Auch besonders wichtig!

Das Haus musste blitzblank geputzt sein. Fastenkuren sollten zur inneren Reinigung führen. Und aufgespannte Wäscheleinen mitsamt weißer Wäsche sind ein absolutes Tabu. Denn darin könnte sich ja die Wilde Jagd verfangen können – ein furchteinflössendes Geisterheer, das in erstaunlich vielen Kulturen in verschiedenster Form bekannt ist. In den Rauhnächten stürmt es durch den schwarzen Winterhimmel, in Schweden unter dem Namen Odensjakt, in Frankreich als Chasse Hennequine und in der Schweiz als Wuetisheer.

Träume und Orakel:

Die Rauhnächte sind auch die ideale Zeit, um Orakel zu befragen. Jeder, der schon mal an Silvester beim Bleigießen mitgemacht hat, vollzieht hier einen scheinbar modernen Partyspaß, der eigentlich auf ein Jahrhunderte altes Brauchtum zurückzuführen ist. Besonders achten sollte man in der Phase zwischen den Jahren auf die Träume: Denn der Legende nach erfüllt sich das, was man in einer Rauhnacht träumt....

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