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Reges Leben im ehemaligen Gemeindeamt

19. Juli 2017, 14:30 Uhr
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GR Hannes Lenz vor dem Gemeindeamt Trahütten, das einst als Pfarrhof gedient hat.
hochgeladen von Susanne Veronik

In Trahütten wird das ehemalige Gemeindeamt nicht nur für die wöchentliche Sprechstunde genutzt, sondern auch für die rege Vereinstätigkeit.

TRAHÜTTEN. Trahütten ist anders: Während in anderen Berggemeinden um jeden einzelnen Bürger gekämpft werden muss, ist in Trahütten rege Bautätigkeit zu sehen. Davon konnten wir uns bei einem Rundgang im Rahmen unserer Serie zu ehemaligen Gemeindeämtern selbst ein Bild machen.
"Das liegt an der Nähe zur Bezirksstadt Deutschlandsberg", folgert Hannes Lenz, der seit 2000 Kassier in Trahütten und seit der Fusionierung SPÖ Gemeinderat und Ortsteilvertreter für Trahütten in der Stadtgemeinde ist. Und richtig: Nur acht Kilometer von der Bezirksstadt entfernt findet man sich mitten im Grünen mit herrlicher Aussicht bis nach Riegersburg.
Mit dem Zuzug von Jungfamilien wird auch der Schulstandort gesichert, der noch vor einigen Jahren am seidenen Faden hing. Und nicht nur das:
In das Schulhaus mit den beiden Klassen sowie dem eingruppig geführten Kindergarten zieht im September mit der Volkshilfe auch ein Kinderhaus mit Ganztageskindergarten und Nachmittagsbetreuung für die Kinder ein, wie wir einem Gespräch mit Bgm. Josef Wallner entnehmen konnten. "Das ist eine enorme Aufwertung."

Gemeindeamt im ehemaligen Pfarrhof

Und das Gemeindeamt? "Einst war das Gemeindeamt oberhalb in der alten Schule untergebracht. Im Zuge der ersten Fusionierung 1970 von Trahütten mit Rostock und 1975 auch mit Kruckenberg wurde nämlich ein gemeinsames Gemeindebüro notwendig. Später wurde das Pfarrhaus 1998 von der Gemeinde unter Bgm, Dir. Friedrich Huemer und Vizebgm. Johann Kienzer angekauft. Da das Pfarrhaus auf das Jahr 1787 zurückgeht, unterlag es beim Umbau strengen Auflagen durch den Denkmalschutz. Das Pfarrhaus war bis 1969 bewohnt, danach gab es bis zum Umbau keinerlei Nutzung. Demensprechend schlecht war der Zustand des Gebäudes. "Das Haus ist vom Keller bis zum Dach saniert worden", erzählt Lenz bei einem Rundgang duch das Büro, das ehemalige Bürgermeisterzimmer und zeigt dabei auf die alten Kachelköfen.

Groß angelegte Revitalisierung

Revitalisiert wurde das Gebäude schließlich von 2001 bis 2004 um ca. eine Million Euro unter Bgm. Johann Kienzer. Als Bürgermeister nachgefolgt ist ihm 2010 Franz Münzer bis zur Fusion 2015. Ein Kuriosum ist, dass sich die Pfarre einen Pastoralraum im Gemeindeamt vorbehalten hat - was den Verkauf dieses Objektes noch einmal in weite Ferne rückt. Geheizt wird über ein Hackschnitzelheizwerk, das von örtlichen Forstwirten beliefert wird.
Im ersten Stock befindet sich eine nach wie vor bewohnte Start-Wohnung auf 50 Quadratmeter.

Geramb-Rose für gutes Bauen

"Damals erfolgte auch ein moderner Zubau", so Hannes Lenz, der uns in den lichtdurchfluteten Gemeindesaal im Dachgeschoss führte, wo sich jeder Bürger seinen eigenen Sessel kaufen kann.
Die umsichtige Verknüpfung von altem Gemäuer und moderner Architektur ist 2005 sogar mit der Geramb-Rose ausgezeichnet worden.
Seit der Fusionierung von Trahütten zur Großgemeinde Deutschlandsberg ist das Gemeindeamt immer Dienstag nachmittags von 15 bis 18 Uhr besetzt, nämlich eben von GR Hannes Lenz und dem Gemeindesekretär und Standesbeamten Alois Kiegerl.

Pfarrkaffee und Vereine

Alle 14 Tage gibt es ein Pfarrkaffee nach der Messe im Gemeindeamt.
Außerdem nutzen die Vereine gerne das Gemeindeamt für ihre Treffen, wie der Singkreis für die Proben.

Trahütten erfreut sich eines sehr regen Vereinslebens:
Singkreis Trahütten: Obfrau Elfriede Soinegg
ÖKB: Obmann Florian Kappaun
Pfarrgemeinderat: Obfrau Rosemarie Lenz
Sportverein: Obmann Michael Ruhri
Freiwillige Feuerwehr Trahütten: Kommandant Johannes Ruhri
Eisschützenverein: Obmann Ottmar Groß
Ortsbäuerin: Obfrau Gabriele Wallner