Farce oder Notwendigkeit? Fahrspurreduktion in der Heiligenstädter Straße erregt die Gemüter
Abbiegespur zum Einkaufsquartier Q19 wurde mit Sperrlinie übermalt. Bezirkschef Adi Tiller (ÖVP) will sofortige Rücknahme der Maßnahme.
DÖBLING. Die bisherige Version der vielbefahrenen Kreuzung an der Heiligenstädter Straße/Grinzinger Straße war viele Jahre lang problemlos. Jetzt wurde der bisherige Linksabbieger auf der Heiligenstädter Straße ins Einkaufsquartier Q19 auf den Gleisen der Straßenbahnlinie D mit einer großzügigen Sperrfläche übermalt. Dadurch gibt es statt der bisherigen drei Spuren dort nur mehr zwei Spuren. Bei einer Ortsverhandlung direkt an der Kreuzung hatten sowohl Tiller als auch der Vertreter der Polizei ihre Einsprüche gegen diese neue Regelung deponiert.
Am ersten Tag gab es bereits einen Stau, der bis zum Nußdorfer Platz zurückreichte. Die Telefone in der Döblinger Bezirksvorstehung liefen heiß und Bezirkschef Adi Tiller (ÖVP) musste dutzende aufgeregte Döblinger beruhigen. "An dieser Kreuzung gab es nie einen Stau. Ich habe sofort im Büro der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou angerufen und gefordert, dass diese Maßnahme rückgängig gemacht wird", so ein erboster Adi Tiller. Die dortige Ampelanlage wurde von der Polizei außer Betrieb genommen und die Beamten regelten den Verkehr händisch. "So einen Stau habe ich hier in 30 Jahren noch nicht erlebt", sagte eine Geschäftsinhaberin in der Nähe der Kreuzung.
Der Auftrag für diese Aktion kam von der Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation), die dem Wunsch der Wiener Linien entsprochen haben. "Es gab immer wieder Rückmeldungen von Bim-Fahrern, dass dort Autofahrer den Fahrstreifen sehr spontan gewechselt haben und die Straßenbahn nur durch eine abrupte Bremsung eine Kollision verhindern konnte", sagt Barbara Pertl von den Wiener Linien. "Die Umsetzung war leider anfangs noch etwas holprig", gesteht Pertl ein.
"Das spielt sich sicher ein"
Die umstrittenen Markierungsarbeiten wurden von der Magistratsabteilung 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau), durchgeführt. "Es gab eine Verordnung, die wir dort umgesetzt haben. Anfangswehwehchen gibt es immer. Doch nach drei Tagen haben sich die Autofahrer an die neue Situation gewöhnt", weiß Pressesprecher Matthias Holzmüller von der MA 28. "Am ersten Tag war auch die Ampelanlage noch nicht auf die neue Regelung angepasst. Am zweiten Tag gab es in der Früh gar keinen Stau mehr", so Holzmüller.
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