Rückaufgasse: Bewohner sammeln Unterschriften für Umbau zu steiler Stiege
Anrainer beklagen: "Wir kommen hier nicht mehr raus!". Bezirkschef Tiller beziffert die Umbaukosten mit 80.000 bis 100.000 Euro.
DÖBLING. Die kleinen Eigentumswohnungen in der Rückaufgasse sind an Ruhe kaum zu überbieten. Doch die idyllischen Bauten haben auch einen Haken, denn sie sind nur zu Fuß zu erreichen. Und das über eine 60 Jahre alte Stiege, deren Stufen zwischen 15 und 20 Zentimeter hoch sind. "Diese Unterschiede machen älteren, aber auch Menschen mit Kinderwägen oder Einkaufstrolleys schwer zu schaffen", so die Bewohner.
Auch das Ausleeren des Bio-Mülls oder das Wegbringen von Bauschutt erfordern immer die unfallfreie Bewältigung von 21 Stufen. Bedenklich wird es, wenn sich die Bewohner einen Fernseher oder Kühlschrank liefern lassen. "Da hab ich schon mal erlebt, dass ihn der Lieferant oberhalb der Stiege einfach abgeladen hat. Den Rest musste ich mit Hilfe einiger Nachbarn erledigen", so Bewohnerin Ingeborg Wanka.
Aber auch die jüngeren Bewohner kämpfen sich mit ihren Kinderwägen die Stiege rauf oder runter. "Man muss immer zu zweit sein, damit man den Wagen tragen kann", erzählt Wanka.
Auch Verletzungen nach Stürzen sind bereits an der desolaten Stiege passiert. Doch eine Chance auf Neuerrichtung des Zugangs steht in weiter Ferne. "Ich wurde von der MA 28 abgewiesen. Es handle sich um einen Altbestand und das kostet zu viel", hieß es seitens der Magistratsabteilung. Jetzt nehmen die Bewohner das Problem selbst in die Hand und sammeln Unterschriften. Diese will das Ehepaar Wanka an den Döblinger Bezirkschef Adi Tiller (ÖVP) übergeben.
Tiller gesprächsbereit
Von der bz wurde Tiller bereits vor der Unterschriftenaktion zu diesem Thema befragt. "Die Stiege gehört zum öffentlichen Gut und somit ist die Stadt Wien für die Erhaltung zuständig. Wenn man breitere Stufen einbauen will, dann gehört die gesamte Stiege umgerissen", sagt Tiller. "Die Kosten betragen zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Die kann ich frühestens für das Jahr 2019 budgetieren", so der Bezirkschef.
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