Erstmals wird es konkret: Die Talstation soll direkt auf dem Bahnhof Heiligenstadt aufsitzen.
DÖBLING/FLORIDSDORF. Die Pläne sind schon sehr weit gediehen, jetzt werden sie im Detail der Öffentlichkeit präsentiert. 2012 hatten die Betreiber, die Genial Tourismus- und Projektentwicklungs GmbH, zum ersten Mal die Idee, eine Seilbahn auf den Kahlenberg zu bauen. Seitdem wird getüftelt: Wo können die Steher gesetzt werden, sodass Anrainer und Natur am wenigsten gestört werden? Wo würde sich die Talstation günstig ins Verkehrsnetz einfügen? Was soll die Menschen am Kahlenberg erwarten? Die ersten Antworten:
• Trasse: Die Seilbahn beginnt bei der U-Bahn-Station Heiligenstadt. Von dort geht es nach Jedlesee, dann das Donauufer entlang nach Strebersdorf. Dort gibt es die Möglichkeit, eine Station einzurichten, sie wird aber nicht immer geöffnet sein. In Strebersdorf befindet sich allerdings der Antrieb der Bahn. Von dort geht es dann in einer beinahe direkten Linie zum Kahlenbergerdorf, wo eine weitere Station sein wird, und auf den Kahlenberg.
• Stationen: Die Einstiegstelle in Heiligenstadt soll direkt auf die U-Bahn-Station aufgesetzt werden. Entsprechende Gespräche mit den Wiener Linien wurden bereits begonnen. In Jedlesee soll die Station zu einem kleinen Freizeitzentrum mit Gastronomieangebot und Service für Radler ausgebaut werden. Auf dem Kahlenberg ist ein Angebot für Touristen und Ausflügler angedacht: In die Bergstation integriert werden sollen ein Souvenirshop, ein Markt für regionale Anbieter, etwa aus dem Wienerwald, und ein Restaurant.
• Kosten und Kapazität: Die Betreiber geben die Kosten für den Bau mit 40 bis 45 Millionen Euro an. Sie rechnen damit, dass etwa 600.000 Besucher jährlich die Seilbahn nützen werden. Damit wäre ein positives operatives Geschäft möglich. Das wären im Schnitt 1.650 Passagiere täglich, wobei im Sommer sicher mehr los wäre als im Winter. Ausgelegt ist die Bahn aber auf deutlich mehr Passagiere, maximal können 1.800 Menschen in der Stunde fahren.
• Anrainer: Sowohl in Jedlesee als auch im Kahlenbergerdorf sorgen sich Anrainer um ihre Privatsphäre. Laut Betreibern ist eine Einsicht in Gärten oder durch Fenster bei diesem Streckenverlauf nicht gegeben: Die geringe Höhe von weniger als 8 Metern entlang des Hubertusdammes soll dafür sorgen, dass die Passagiere nicht über die Lärmschutzwand der Autobahn blicken können.
• Zeitplan: Aktuell laufen mehrere Verfahren gleichzeitig. Zum einen entscheidet das Verkehrsministerium, ob eine Seilbahnkonzession erteilt wird – das soll im Laufe des heurigen Jahres geschehen. Zum anderen prüft die Stadt Wien die naturschutzrechtlichen Aspekte. Die Genehmigung aller betroffenen Grundeigentümer gibt es laut Betreiber bereits. Sollte die Konzession genehmigt werden, geht es zum Baugenehmigungsverfahren. Wie lange das dauert, ist ungewiss. Der Bau selbst soll innerhalb eines Jahres über die Bühne gehen.
Hintergrund:
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