Wulkaprodersdorf: Bethaus sorgt für Zündstoff
Bgm. Zarits (ÖVP) weist die FPÖ-Anschuldigung, in Wulkaprodersdorf die Basis eines möglichen radikalen Islams zuzulassen, als beschämend und erschreckend zurück.
WULKAPRODERSDORF. In der Wulkaprodersdorfer Wiener Straße befindet sich ein Gebäude, das im Laufe der Jahre im Verwendungszweck zwischen Baumarkt, Handelsbetrieb, Lagerhaus oder Fenstercenter wechselte. Seit einigen Jahren wird das Gebäude jedoch zweckentwidmet – und das erhitzt die Gemüter.
Harsche FPÖ-Kritik
„Es scheint offensichtlich eine Nutzung eines islamischen Vereins zu geben, das darf laut Widmung nicht sein“, erklärt Bgm. Friedrich Zarits (ÖVP) und erntet für diese Tatsache heftige Kritik aus dem FPÖ-Lager in Person von LAbg. Manfred Haidinger. „Es scheint mir hier so zu sein, als würde Religion als Surfbrett der Radikalisierung benutzt. Eines möchte ich dem Bürgermeister ins Stammbuch schreiben: er unterstützt den Bau dieses islamischen Kulturzentrums – und macht das so, dass die Bürger nicht einmal wissen, dass das passiert. Das ist ein unverantwortungsvoller Umgang“, poltert der Landtagsmandatar aus Halbturn.
Schlechter Stil
Kritik, die der Wulkaprodersdorfer Ortschef verärgert zurückweist. Er bezeichnet Haidingers Aussagen als erschreckend und beschämend. „Seit 2015 gab es regelmäßige Gespräche mit dem Eigentümer und auch mit dessen Rechtsanwalt, in denen darauf hingewiesen wurde, dass die Errichtung einer Kulturstätte nicht möglich ist. Das wurde jedoch ignoriert“, erklärt Zarits.
2016 wurde ein Bescheid mit dem Inhalt, die widmungswidrige Verwendung einzustellen, erlassen. „Seither liegt der Ball bei der Bezirkshauptmannschaft, ist nicht mehr Zuständigkeit der Gemeinde“, ist Zarits darüber verärgert, einem amtierenden Landtagsabgeordneten erklären zu müssen, wer in der Landesverwaltung wofür zuständig ist. „Der Herr Landtagsabgeordnete hätte auch die Möglichkeit gehabt, sich bei mir zu erkundigen. Er hat es aber vorgezogen, mit Halbinformationen an die Öffentlichkeit zu gehen. Dies passt exakt zu dem derzeit so sehr in Diskussion stehenden politischen Stil“, so Zarits.
Gemeinde informiert Bürger
Auch, dass Zarits die Bevölkerung im Dunkeln lässt, weist der Bürgermeister zurück: „Wir haben bereits 2016 zweimal in der Gemeindezeitung über dieses Objekt berichtet!“
Auf Haidingers Vorwurf, Zarits stecke sich eine türkise ÖVP-Feder auf den Hut und mache den Bürgern ein X für ein U vor, erwidert der Ortschef: „Ich bin einzig und alleine den Bürgern von Wulkaprodersdorf verantwortlich und keiner politischen Partei. Anscheinend ist dem Herrn Landtagsabgeordneten ein derartiges Denken fremd.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.