„Catering auf höchstem Level“
Christian „Luv“ Leeb und seine Familie verkörpern die Gastronomie im Wandel
SCHÜTZEN. Seit 1953 ist das Gasthaus in Schützen – damals noch auf der Durchzugsstraße – im Besitz der Familie Leeb. „Mein Großvater hat es damals von der Gemeinde gekauft. Danach hat es mein Vater übernommen“, erzählt Christian „Luv“ Leeb, der seit 2006 in Schützen den Chef-Kochlöffel schwingt.
Schützen im Wandel
Seit der Großvater vor über 60 Jahren das damalige Dorfwirtshaus erstand, hat sich in Schützen einiges getan. Erst wurde der Hauptverkehr von der Hauptstraße auf die Neusiedler- bzw. Eisenstädter Straße geleitet, seit der Errichtung der Umfahrung ist sie gefühlte Fußgängerzone. Dies war für Luv jedoch nicht der einzige Grund, das „Konzept Dorfwirtshaus“ zu überdenken. „Im Laufe der Zeit ändern sich Dorf- und Lebensgewohnheiten der Menschen – das verändert auch das Gastgewerbe“, erklärt er die Notwendigkeit der Veränderung.
Der Foodtruck
Neben dem Wirtshaus samt großen Feiern im 220 Personen fassenden Festsaal – der Gas-tronom richtete in Schützen sogar Gästezimmer ein – war seit jeher Catering ein Grundpfeiler im Konzept des Gastronomen. Aus diesem Grundpfeiler entstand im Sommer 2015 „MeetLuv“ – der bereits weit über die Bezirksgrenzen hinweg bekannte Foodtruck.
Qualität steigern
„Die Grundidee war es, die Qualität des Caterings anzuheben“, spricht Luv über den Projektstart. Catering bedeutet heute meist, vorgekochtes Essen in Warmhaltebehältern zur Eventlocation zu bringen – Luv wollte vor Ort kochen. Aus dieser Idee entwickelte sich der Foodtruck. „Heute muss man sich als Gastronom etwas einfallen lassen – es ist nicht mehr so einfach wie in früheren Zeiten“, macht der Gastronom, der sich früher um die halbe Welt und in England als Sous Chef für 3.000 Personen gekocht hat, aus der Not eine Tugend.
Regional und saisonal
Allein mit hübschem „Essen auf Rädern” wird man jedoch nicht erfolgreich. Saisonal und regional sind Schlagworte, die bei Luv hoch im Kurs stehen. „Meiner Meinung nach ist die Qualität zuhause hervorragend. Ich finde es absolut unnötig, Rind aus Uruguay oder Argentinien zu kaufen“, verdeutlicht der Koch seine Vorliebe zu heimischen Produkten, aus denen er Corn Dog, Pulled Pork, vegetarisches Curry oder saftige “Leithaburger” mit bunten Pommes und veganer Mayonnaise zaubert.
Die Idee schlägt ein
Das Konzept, frisch gekochtes Essen aus dem Truck zuzubereiten, schlug ein. „Von März bis Oktober waren wir im Truck jedes Wochenende unterwegs. Zuletzt hatten wir in vier Tagen sechs Veranstaltungen“, kann sich Luv keineswegs über zu wenig Arbeit beschweren. Im Wirtshaus in Schützen, das donnerstags bis sonntags geöffnet ist, übernehmen in seiner Abwesenheit Vater und Mutter das Kommando. Drei weitere fix Angestellte hat Luv, die je nach Bedarf im Gasthaus oder im Truck arbeiten – und diese Arbeit scheint ihnen Freude zu machen. „Ein Angestellter ist bei uns, seit ich das Gasthaus übernommen habe. Jetzt, über zehn Jahre später, hilft uns bereits seine Tochter aus“, staunt Luv, wie schnell die Zeit vorüberzieht.
Ab zu Nici Trimmel
Kurz nach dem Gespräch mit den Bezirksblättern ist der umtriebige Gastronom mit seinem Truck bereits am Weg zur nächsten Location. Denn am Samstag kümmerte er sich bei Nici Trimmels „One Last Fight“ um die hungrigen Mäuler der Zuseher. Dafür zeichnete er übrigens auch schon bei ihrem ersten Kampf vor Heimpublikum im Jahr 2009 verantwortlich.
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