Altenpflege-Führungskräfte-Kongress: „Hart an der Grenze“
Ende Juni stand Eisenstadt ganz im Zeichen der Altenpflege. Die burgenländische Hauptstadt war Veranstaltungsort des 13. Österreichischen Kongresses für Führungskräfte in der Altenpflege. Der Kongress, der alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland stattfindet, stand unter dem Thema „Hart an der Grenze“ und befasste sich mit den in den letzten Jahren grundlegend veränderten, immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen in der stationären Altenpflege. Rund 450 Führungskräfte aus den österreichischen Heimen sowie aus dem benachbarten Ausland nahmen am Kongress teil.
Veranstaltungsort für den 13. Österreichischen Kongress für Führungskräfte in der Altenpflege war heuer das neue Kongress- und Kulturzentrum Eisenstadt. Am Beginn des Kongresses stand die feierliche Verleihung des Nationalen Qualitätszertifikates (NQZ) durch Soziallandesrat Peter Rezar und Mag.a Edeltraud Glettler, Leiterin der Sektion V - Europäische, internationale und sozialpolitische Grundsatzfragen des BMASK. Das NQZ zertifiziert mittels eines Peer-Systems österreichweit Alten- und Pflegeheime mit dem spezifischen Fokus auf die Lebensqualität der BewohnerInnen. Im Rahmen eines Festaktes wurden zu Kongressbeginn die NQZ-Zertifikate und Haustafeln an acht neu zertifizierte Alten- und Pflegeheime verliehen.
Thema des Kongresses „Hart an der Grenze“
Der wachsende Anteil von Menschen mit Demenz sowie der steigende Pflegebedarf bei gleichzeitig sich verringernder Verweildauer in den Heimen verlangen in den letzten Jahren nach neuen Pflege- und Betreuungskonzepten und rücken die Hospiz- und Palliativpflege immer stärker in den Vordergrund. „Die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen konnten mit dieser Entwicklung teilweise jedoch nicht Schritt halten“, so der Präsident des Bundesverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs (Lebenswelt Heim), Markus Mattersberger. Hart an der Grenze des Schaffbaren widmete sich der Kongress daher diesen Themenfeldern und bot mit namhaften ReferentInnen aus dem In- und Ausland einen Rahmen für neue Visionen, Impulse und einen Perspektivenwechsel.
„Wir konnten auch heuer wieder international anerkannte ExpertInnen als ReferentInnen gewinnen, die den Kongress in der Altenpflegeszene seit Jahren zu einem Anziehungspunkt machen. Die Themen sind ein spannender Mix aus Wissenschaft und Praxis und so gewählt, dass die teilnehmenden Heim- und Pflegedienstleitungen einen praxisrelevanten Überblick über neue Entwicklungen erhalten, ebenso jedoch Anreize aus pflegefremden Bereichen mitnehmen können“, zeigt sich Josef Berghofer, Vizepräsident von Lebenswelt Heim und Leiter des burgenländischen Organisationsteams vom Konzept überzeugt. „Der Kongress ist zu einer Marke geworden“, auf der ReferentInnenliste finden sich u.a. Bischof Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker, der Soziologe Prof. Dr. Franz Kolland, der Organisationsberater und Geschäftsführer der SEGES Health Management Dr. Christoph Zulehner, die künstlerische Leiterin der Clinicclowns Verena Vondrak, der Theologe und Philosophieprofessor am King’s College London, Universität London, Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak, die Gründerin von “Ilses weite Welt – Demenz mit Leichtigkeit begegnen" Sophie Rosentreter und der Extrembergsteiger Andy Holzer, „Blind Climber“.
Galaabend im Schloss Esterhazy
Der erste Kongresstag klang mit einem Galaabend im imposanten Schloss Esterhazy aus, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Durch das Programm führte Gabriela Schwarz, Programmchefin von Radio Burgenland. Das aufstrebende, zuletzt mit dem Österreichischen Kabarettförderpreis 2013 ausgezeichnete Kabarett-Duo Robert Blöchl und Roland Penzinger, bekannt als BlöZinger Kabarett, sowie Wiens erstbestes Theaterhaus für Clownerie mit einem riesengroßen Raum für Phantasie, Humor, Naivität und Verrücktheit, das Theater OLÉ, gestalteten das künstlerische Rahmenprogramm des Abends. Für ein besonderes Musikerlebnis sorgte der Joseph Haydn brass, der seit seiner Gründung im Jahr 2000 fixer und vitaler Bestandteil des Musiklebens der burgenländischen Landeshauptstadt ist und sich bei ausgedehnten Konzertreisen durch ganz Österreich, nach Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien und die USA inzwischen auch international einen hervorragenden Namen schaffen konnte. Nicht fehlen durfte während des Galaabends auch eine Präsentation der ausgezeichneten burgenländischen Weine durch Christian Zechmeister, Geschäftsführer von „Wein Burgenland“.
Alles in allem ein hoch zufriedenstellender Kongress und ein unterhaltsamer Galaabend in einem außergewöhnlichen Ambiente. Kongress-Organisatoren waren der Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs (Lebenswelt Heim) sowie die Arbeitsgemeinschaft der Heim- und PflegedienstleiterInnen der Alten- und Pflegeheime des Burgenlands. Lebenswelt Heim ist auch Veranstalter des TELEIOS, des landesweit wichtigsten Preises in der Altenpflege. 2013 wurde der TELEIOS bereits zum sechsten Mal vergeben.
www.lebensweltheim.at
www.nqz-austria.at
www.ede-eu.org
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