Tag ohne Barrieren „G’hört g’seng“
"Behindert ist, wer behindert wird" – das war der Leitsatz für die Projekttage der NMS Marianum Freistadt. Unter dem Motto "G'hört g'seng" widmete sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern den Themenkreisen Hör- und Sehbehinderung. Angeleitet wurden sie dabei von der Young Caritas Oberösterreich sowie von der Lebenswelt Schenkenfelden. Träger des Projektes ist der OÖ Zivil-Invalidenverband (OÖZIV), eine Interessensvertretung, die sich für die Anliegen von Menschen mit den unterschiedlichsten Formen von Behinderungen einsetzt.
Persönliche Erkenntnisse gewinnen
Dr. Gerhard Mayr, Landesobmann des OÖZIV, möchte aufzeigen, dass das Thema Behinderung alle etwas angeht. "Als Träger des Projektes „Tag ohne Barrieren“ möchten wir mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung schaffen. Durch die Schulprojekte konnten junge Menschen ganz persönliche Erkenntnisse gewinnen was es bedeutet, eine Behinderung zu haben“.
Alltagsaufgaben „blind“ erledigen
Die Young Caritas bereitete mit den Schülerinnen und Schülern das Thema Sehbehinderung auf. In der Freistädter Altstadt erledigten sie einfache Alltagsaufgaben wie zB einkaufen gehen, sich nach der Uhrzeit erkundigen, eine Straße überqueren oder nach der aktuellen Ausstellung im Schlossmuseum fragen. Im Schlossgarten gab es ein Picknick mit den von den „blinden“ Schülerinnen und Schülern gekauften Lebensmitteln. Dabei wurden mit verbundenen Augen Gefühlsbilder gestaltet.
Gebärdensprache Crashkurs
In der Lebenswelt Schenkenfelden wurden den Jugendlichen Grundzüge der Gebärdensprache vermittelt, die sie in den Therapeutischen Werkstätten sofort in die Praxis umsetzen konnten. Den Schülerinnen und Schülern wurde durch Videos aufgezeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten es für Menschen mit Hörbeeinträchtigung gibt, Musik zu genießen. Zum Ausklang lernten sie ein Lied in Gebärdensprache.
Tag ohne Barrieren
Präsentiert werden die Ergebnisse des Schulprojekts im Rahmen des "Tag ohne Barrieren", der am 13. Oktober 2017 im Salzhof in Freistadt stattfindet. Ziel des „Tag ohne Barrieren“ ist es mit unterschiedlichsten anregenden Aktivitäten Barrieren in den Köpfen und somit Berührungsängste abzubauen.
Triathlon der Sinne...
Neben informativen Vorträgen zu Sinnesbeeinträchtigungen und der Projektpräsentation gibt es an diesem Tag den „Triathlon der Sinne“ als ganz besonderes Highlight: unter dem Motto „g’hört g’seng“ wird dieser spezielle Parcours für einen unvergesslichen Nachmittag sorgen.
...für die ganze Familie
In drei Stationen erleben die Gäste den Alltag von Menschen mit Sinneseinschränkungen. In der Blackbox können im Dunkeln, unter Anleitung von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, alltägliche Tätigkeiten ausprobiert werden. In der "inklusiven Spielhöhle" spielen die Interessierten mit Sehschwächen-Simulationsbrillen bekannte Spiele oder malen Bilder aus. Die dritte Station ist ein Crashkurs für erste Elemente der Gebärdensprache. Weiters gibt es Beratung zu induktiven Höranlagen und verschiedenen Kommunikations- und Hilfsmitteln.
Neue Erfahrungswelten
Der OÖZIV als Projektträger und die mitwirkenden Sozialorganisationen präsentieren sich im Saal mit Informationsständen. „Wir freuen uns, dass beim Tag ohne Barrieren in Freistadt die Thematik der Hör- und Sehbehinderung mit einer gewissen Leichtigkeit transportiert wird, die es den Teilnehmenden möglich macht in neue Erfahrungswelten einzutauchen“, so OÖZIV Geschäftsführer Michael Leitner.
Unterstützt wird das Projekt von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER) sowie der LEADER-Region Mühlviertler Kernland.
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