Katholische Aktion entsetzt über Bürgermeister Hartl
NEUMARKT/M., BAD LEONFELDEN. Entsetzt zeigt sich die Katholische Aktion (KA) Oberösterreich über die geplatzte Herbergssuche in Bad Leonfelden. Die von ÖVP-Bürgermeister Alfred Hartl gegen die Aufnahme von Asylsuchenden via Medien ins Treffen geführten Argumente unterstützten weit verbreitete Vorurteile gegenüber Fremden, seien ausländerfeindlich und menschenverachtend.
KA-Präsident Bert Brandstetter aus Neumarkt im Mühlkreis findet es "skandalös", dass der als Quartiergeber ursprünglich vorgesehene Gastwirt seine Bereitschaft unter massivem Druck des Bürgermeisters und verängstigter Menschen zurückziehen musste. "Das in der Öffentlichkeit geschürte Bild von hochgradig gefährlichen und Image schädigenden Fremden trifft in keiner Weise zu und bedient althergebrachte, aber unberechtigte Klischees", so Brandstetter. Wie in vielen anderen Gemeinden wären die Asyl suchenden Menschen auch in Bad Leonfelden rund um die Uhr betreut worden. Im konkreten Fall hätte diese Aufgabe geschultes Personal der Caritas übernommen, anderswo stellen diese Betreuung die Volkshilfe oder SOS Mitmensch zur Verfügung. Größere Probleme mit Asylwerbern seien in keiner Gemeinde bekannt.
"Gerade von einem Bürgermeister ist zu erwarten, dass er in heiklen Situationen als kluger Vermittler auftritt und nicht weiteres Öl ins Feuer gießt", sagt Brandstetter. "In der adventlichen Zeit Hilfe suchenden Menschen den Einlass in ein leerstehendes Gasthaus von vornherein zu verwehren, widerspricht allen christlichen Grundsätzen." KA-Präsident Bert Brandstetter fragt sich in diesem Zusammenhang auch, wie sich die ÖVP als Partei, die sich offiziell zu christlichen Grundsätzen bekennt, zu diesem Verhalten eines ihrer Bürgermeister stellt.
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