Lehrerinnen wollen nicht nach Gänserndorf
Zwei von vier Deutschklassen im Weinviertel sind im Bezirk Gänserndorf
BEZIRK GÄNSERNDORF. BEZIRK. "Zuerst Sprache" ist das Credo der Bundesregierung. Deshalb wurden mit diesem Schuljahr erstmals eigene Deutschklassen eingerichtet, um die Sprachkompetenz der Kinder zu steigern. Zwei von vier dieser Klassen im ganzen Weinviertel sind im Bezirk: je eine in der Volksschule Gänserndorf und Strasshof.
Maximal vier Semester haben die Kinder Zeit, die deutsche Sprache zu erlernen, bis sie in den Regelunterricht wechseln. 15 Stunden verbringen sie in den "Deutschklassen", die restlichen sind sie gemeinsam mit den ordentlichen Schülern zusammen. "Es soll zu keiner Ghettoisierung kommen", beteuert Brigitte Ribisch vom Landesschulrat.
Bereits im ersten Halbjahr soll es Sprachstandserhebungen geben, die es ermöglichen auch während des Semester in den Regelunterricht zu wechseln. Wie das genau geschehen soll, ist allerdings noch unklar.
Besetzungsprobleme
Indra Collini, Landessprecherin der Neos, schlug anlässlich des Schulbeginns Alarm: In Niederösterreich herrscht eklatanter Lehrermangel.
Brigitte Ribisch, zuständig für das Weinviertel, kann das nicht bestätigen. Sie ist stolz, dass alle Schulen ihrer Region mit Pädagogen sehr gut besetzt werden konnten. Am schwierigsten gestaltete sich das allerdings im Bezirk Gänserndorf, das auf Grund seiner exponierten geographischen Randlage für Pendler wenig attraktiv ist. "Manche Lehrer sind nicht bereit, von Korneuburg nach Gänserndorf zu fahren, andere pendeln vom Süden Wiens hierher", erklärt die Pflichtschulinspektorin.
Teilweise mussten Stellen mit Studierenden besetzt werden. Ribisch ist allerdings wichtig zu betonen, dass es sich hier nicht um Studienanfänger handelt: "Wir rechnen damit, dass sie noch in diesem Schuljahr die Ausbildung abgeschlossen haben werden."
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