Das Gymnasium wird zum Zankapfel
Vertrag für neue Schule Deutsch-Wagram strittig, Opposition zog wegen Kostenverteilung aus Gemeinderat aus
Im Herbst wird das ORG Deutsch-Wagram verbundlicht. Im Gemeinderat wird derweil gestritten statt beschlossen: Die Opposition zog aus.
DEUTSCH-WAGRAM. 100 Seiten umfasst das Vertragswerk zur Kostenaufteilung des neuen Schulgebäudes. Der Beschluss wurde im ersten Anlauf nicht gefasst – man habe nur fünf Tage Zeit gehabt, um den Vertrag zu prüfen, es gebe einige Unklarheiten, die niemand erklärten konnte, sagt Peter Lauppert von der Bürgerliste „wir! für Deutsch-Wagram“.
Knapp 20 Millionen Euro kostet das neue Gebäude, das Oberstufenrealgymnasium, Hauptschule und Neue Mittelschule beherbergen wird. Während das ORG vom Bund finanziert wird, zahlt für HS und NMS die Gemeinde. Über das Kostenverhältnis wird debattiert. „Die Gemeinde hat nach dem aktuellen Vertrag plötzlich 270.000 Euro mehr zu zahlen, dem können wir so nicht zustimmen“, erklärt Lauppert und wirft der Gemeindeführung grundsätzlich mangelnde Finanzierungsplanung vor.
Stadtchef Friedrich Quirgst kontert: „Die genannte Zahl stimmt nicht, denn das Projekt wird ingesamt günstiger an veranschlagt.“
Synergien hätten sich als noch positiver herausgestellt, im Zuge der Wirtschaftskrise habe man günstigere Preise aushandeln können. Obendrein spart die Stadtgemeinde durch die heuer schon stattfindene Verbundlichung des Gymnasiums Geld. Der Bund zahlt 50,3 Prozent statt wie ursprünglich verhandelt 50,42 Prozent für das achtklassige Gymnasium, die Gemeinde zahlt 49,7 Prozent. Quirgst ist über die Vorgehensweise der Opposition verärgert. „Die Entwürfe sind bereits im September bei der Gemeinderatssitzung aufgelegen, kaum jemand hat Einsicht genommen.“
Der Stadtchef bezeichnet dies als „Vernachlässigung der Pflichten als Gemeinderäte“. Die beliebte Vorgehensweise der Opposition, aus der Gemeinderatssitzung auszuziehen, ärgert Quirgst besonders. „Dies alles verursacht Mehrkosten auf dem Rücken der Bürger.“ Der Beschluss des Gemeinderats im zweiten Anlauf war zu Redaktionsschluss nicht bekannt. Ulrike Potmesil
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