Großhofen als Musterbeispiel der Demokratie
GROSSHOFEN. Als die Gemeinde Großhofen im Jahr 1999 eine "Wahlurne Zwischengröße" kaufte, die alte war zu klein geworden - da ahnte wohl niemand, dass der kleine Ort einmal mit gerade dieser Wahlurne zu Bekanntheit, wenn nicht Berühmtheit, gelangen würde. Es war im Jahr 2013, als Großhofen die höchste Wahlbeteiligung Österreichs erreichte, sagenhafte 93,1%. Die Großhofener nehmen ihre Bürgerrechte und -pflichten also sehr ernst. Dadurch wurde das "Haus der Geschichte" aus Wien auf das Dorf aufmerksam - und erhielt die Wahlurne von Bürgermeister Georg Weichand geschenkt.
"Die Wahlurne aus Großhofen, die auch das erste Sammlungsobjekt des Hauses der Geschichte Österreich ist, erzählt ein Stück Demokratiegeschichte: Großhofen, die kleinste Gemeinde Niederösterreich, hatte bei fast allen Nationalratswahlen österreichweit die höchste Wahlbeteiligung, weshalb die Wahlurne ein ideales Objekt
ist, um individuelle Mitbestimmung zu veranschaulichen.", sagt Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Wien. "Am 10. November 2018 eröffnet das Haus der Geschichte Österreich in der Neuen Burg am Heldenplatz anlässlich der 100. Wiederkehr der Ausrufung der Republik am 12. November 1918 auf der Rampe des Parlaments. Ausgehend von diesem historischen Tag vermisst die Ausstellung dieses ambivalente österreichische Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dazwischen liegen zwei Republiken, zwei unterschiedliche Diktaturen und ein Weltkrieg. Besonderes Augenmerk richtet die Ausstellung auf die Demokratieentwicklung, ihre Transformationen und ihre Brüche," erzählt Sommer über die Ziele des neuen Museums. Ab November kann dann also begutachtet werden, wie sich ein kleines Stück Großhofen in der Weltgeschichte macht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.