Heidenreichstein: Hunde-Käfige sind weg, Zucht läuft aus

Renate Eisner-Rinner mit drei ihrer 14 Zwergerl.
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  • Renate Eisner-Rinner mit drei ihrer 14 Zwergerl.
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HEIDENREICHSTEIN. "Da ich nichts zu verbergen habe, melde ich mich auch zu Wort", sagt Renate Eisner-Rinner. Die 59-Jährige ist jene Heidenreichsteinerin, vor deren Haus vor eineinhalb Wochen Aktivisten des Vereins "RespekTiere" demonstriert haben. Ihre Chihuahua- und Russkiy Toy-Hunde würden in Käfigen und unter schlimmsten Bedingungen gehalten, wurde ihr vorgeworfen. Die Aktion gipfelte in einem Einsatz von Polizei und Amtstierärztin. Die Käfige wurden entfernt und Tierschutzverein und Bezirkshauptmannschaft haben eine Anzeige eingebracht, abgenommen wurden ihr die Hunde aber nicht. Eisner-Rinner erklärt: "Die Hunde sind nur stundenweise zum Schutz während meiner Abwesenheit in geräumigen, sauberen Käfigen gesessen, so wie viele Hundebesitzer ihre Hunde zeitweise in Boxen geben." Dabei habe es sich um einen Rüden gehandelt, der vom Rudel "gemobbt" wird, sowie um eine Hündin mit Welpen, die noch nicht integriert sind. Alle anderen, derzeit sind es insgesamt 14 Hunde, sollen sich immer frei im Wohn- und Schlafzimmer bewegt haben. Auch wurden Eisner-Rinner nie Hunde abgenommen, im August habe die Amtstierärztin lediglich zur Reduktion aufgefordert. Das bestätigt auch Bezirkshauptmann Stefan Grusch. "Ich habe dann elf Tiere freiwillig abgegeben, weil ich Probleme hatte", erklärt die 59-Jährige.

Zustand besser als berichtet

Animalhope Tierhilfe Nitra hat auf zwei Etappen bisher insgesamt 16 Hunde von Renate Eisner-Rinner aufgenommen. Vom Tierschutzverein "RespekTiere" fühlt man sich nun "benutzt". "Der Zustand war auf keinen Fall so dramatisch wie geschildert. Die Hunde waren verfloht, das stimmt, aber sie waren nicht abgemagert. Sie waren fit, als wir sie übernommen haben. Ja, es sind zwei Welpen gestorben, aber weil das zu viel Stress war. Zuerst die Aufregung und dann diese Chemiekeulen – wir mussten sie entflohen und entwurmen. Die haben teilweise 1,20 Kilo, das war zu viel für die Zwergerl", stellt die Obfrau des Tierheims, Anna Luckmann, klar.

Zucht wird eingestellt

"Für die Fotos (der Käfige) ist man ohne mein Wissen und Einverständnis in mein Haus eingedrungen", ist Renate Eisner-Rinner entsetzt. Sie tippt auf ihr Keller- oder Schlafzimmerfenster. Von der Polizei wurde sie ans Bezirksgericht verwiesen, wo sie nun eine zivilrechtliche Anzeige wegen Besitzstörung einbringen will. "Zu erwähnen wäre auch, dass diese Tierschützer meine Tochter und mich über einen gewissen Zeitraum gestalkt und verfolgt haben. Ich dachte an Einschleichdiebe, Trickbetrüger usw." Als die Polizei am Samstag bei ihr anrief, lautete ihre erste Frage daher auch: "Wurde bei mir eingebrochen?" Auch der "Probe-Ankauf" der Aktivisten beunruhigte sie. Sogar deren Zigarettenstummel hat sie aufgehoben. "Ich dachte für eine DNA-Analyse, wenn wirklich bei mir eingebrochen wird", seufzt sie.

Kontrollen folgen

"Die Amtstierärztin wird verstärkt kontrollieren, ob die Haltung der Tiere passt oder nicht. Wenn sie nicht passt, dann müssen wir unter Umständen noch ein Tierhalteverbot erlassen. Es wäre natürlich gut, wenn die Dame einige Hunde abgeben würde", so Stefan Grusch. Genau das verspricht Renate Eisner-Rinner nun auch zu tun: "Die Zucht ist ausgelaufen." Fünf Welpen sollen im Bekanntenkreis vergeben werden, auch für drei ihrer neun erwachsenen Hunde werden gute Plätze gesucht. "Es ist nicht jedermanns Sache, wie ich lebe, aber ich hab' Tiere einfach gern. Ich habe ein reines Gewissen", meint sie.

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